Peace of Mind – MMXVI (2017, Dead Serious Records/Soulfood)

Da ist es wieder, das Gefühl, dass Hardcore immer geht. Nur muss das nicht zwangsläufig bedeuten, die vorgelegten Musikwerke entsprächen einem gleichwertig hohen Standard. Ein gutes Beispiel dafür bildet PEACE OF MIND. Die Band aus Thüringen macht auf ihrem Album „MMXVI“ vieles richtig und reicht letztlich doch nicht über gefällige Knüppelbeschallung mit offensichtlicher Ausbaustufe hinaus. Das liegt vorrangig an der Instrumentierung, die zwar stattlich knallt, sich über die Dauer der neun Tracks jedoch in struktureller Vorhersehbarkeit verliert.

Das macht den metallisch geprägten, altschulisch angehauchten Halbmarathon aggressiver Kreativertüchtigung längst nicht schlecht. Wohl aber ein Stück beliebig. Ein wenig schade ist es da um Shouter Louis. Er bringt das Potenzial mit, den Unterschied zu machen. Zwar erinnert er streckenweise deutlich an EXPIRE-Schreihals Josh Kelting, bringt durch in die Länge gezogene Vocals aber eine erfreulich individuelle Note ein. Die eher im mittleren Drehzahlbereich angesiedelten Songs verfügen über stattlichen Groove und fahren mit „Gaze Into an Abyss“, „Cut the Rope“, „Your Demise“ oder dem Titelstück Nummern auf, die im Pit für dicke Luft und stattliche Atmosphäre sorgen sollten.

Das allein kann aber nicht immer genügen. Zumal das Songwriting auf „MMXVI“ in der Tiefe die nötige Abwechslung vermissen lässt. Mit einem Dreh an den richtigen Schrauben könnte hier etwas Großes entstehen. Bis dahin reicht es für eine solide Platte mit Leidenschaft und Luft nach oben.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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