Papa Roach – Infest (2000, Dreamworks)

papa-roach-infestWas Ende der Neunziger die Starts stürmte, nannte sich vollmundig Nu Metal. Angesprochen wurde ein jüngeres, zwischen den Stühlen von Rock und Mainstream stehendes Publikum. Natürlich durfte man das gut finden. Die sich formierende Szene, deren Aushängeschild LIMP BIZKIT blieben, sorgte für schnellen Erfolg und reges Wachstum. Bands wie PAPA ROACH profitierten vom neu entdeckten Crossover und witterten die Chance, ihr Potenzial in eine kommerziell ertragreiche Richtung zu lenken. Ihren Durchbruch feierte das bereits 1993 gegründete Gespann mit „Infest“, zugleich ihr Major-Debüt. Die Hitsingle „Last Resort“ weckte eine Erwartung, die das dreifach mit Platin ausgezeichnete Album in seiner Gänze aber kaum halten konnte.

Das Spiel mit griffigen Melodien, halb gesprochenen, halb gesungenen Texten und dem Metal entliehenen Riffs blieb zu durchschaubar, um das Feuer der Begeisterung über die Grenzen der Zielgruppe hinauszutragen. Der Band und dem ganzen Genre, so schnelllebig es auch blieb, muss zugute gehalten werden, dass die Woge der Euphorie Scharen junger Hörer auf den Geschmack an alternativer Rockmusik brachte. Für eine gewisse Zeit gab es also gutes Geld zu verdienen, wurden Combos wie LINKIN PARK zu Ikonen ausgerufen. Das Phänomen des Nu Metal blieb eine Stilvariierung, deren Halbwertszeit durch schleichenden Gleichklang und die gewohnte Marktübersättigung der Industrie merklich verkürzt wurde. PAPA ROACH sind eines der Aushängeschilder dieser Subkultur geblieben. Ihre Platten verkaufen sich auch heute noch. Aber die goldenen Tage des Sommers 2000 sind auch für sie in weite Ferne gerückt.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

scroll to top