Palehorse – Amongst the Flock (2007, Bridge Nine Records)

palehorse-amongst-the-flockWenn der Hardcore auch im x-ten Anlauf noch für Blut, Schweiß und Tränen im Moshpit sorgt, befindet sich die Welt im Gleichgewicht. In aller Deutlichkeit verkörpern dies PALEHORSE. Deren Scheibe „Amongst the Flock“ entwickelt trotz erkennbarer Abstriche eine Wucht, die im Stande scheint, den Boden unter den Füßen wegzureißen. Versiert gespielt und mit der nötigen Verachtung in der Stimme wird der alten Genreschule gehuldigt. Darunter mischen sich influenzierende Anflüge des Metal.

Die Mixtur erinnert in ihrer konsequent unmelodischen Kompromisslosigkeit an DEATH BEFORE DISHONOR. Das ist mehr Gütesiegel als kreativer Raubbau. Dazu rabenschwarze Texte, die ein wenig Hoffnung schöpfendes Bildnis gegenwärtiger Zustände meißeln. Wenn in „33 Degree“ oder „1948“ das Ende der modernen Gesellschaft proklamiert wird, verbirgt sich keine Schadenfreude zwischen den Zeilen, sondern spürbares Entsetzen über den schleichenden Zerfall.

So nihilistisch das Sichtfeld auf „Amongst the Flock“ auch ausfallen mag, so sehr sind Bands wie PALEHORSE das Zünglein an der Waage des Hardcore. Die raue Energie zieht, wenn schon nicht die Dummheit aus den Köpfen der Menschen, so zumindest in ihren Bann. Das macht den relativen Gleichklang der stampfenden elf Songs schnell vergessen. Die Scheibe ist ein Bollwerk mit ausreichend ohrenbetäubender Nachwirkung, um sich im Gedächtnis fest zu brennen. Eine bessere Welt resultiert daraus nicht. Aber zumindest im aufgebrachten Moshpit sorgt sie für kollektives Wohlbefinden. Und sei es auch nur für einen flüchtigen Augenblick.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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