Ouzo – Cliché Revolution (2006, Fond of Life Records)

ouzo-cliche-revolutionNach dem Essen einen Ouzo – oder gleich mehrere. Die Veröffentlichungsstrategie der italienischen Band selbigen Namens sucht ihresgleichen: Satte 14 Label und Promotion-Agenturen aus dem europäischen Raum unterstützen „Cliché Revolution“, das in Eigenregie auf die Beine gestemmte dritte Album des Fünfers aus Perugia. Einer dieser Kooperationspartner ist Fond Of Life Records, über die OUZO glücklicherweise auch nach Deutschland gelangen.

Bedient wird schnell gespielter Hardcore-Punk mit Herzblut und Rotz in den Reglern. Beeinflusst vom schnörkellosen Hardcore der Achtziger gesellt sich eine ordentliche Portion des melodischen Punk-Rocks der Neunziger hinzu. Das garantiert, neben standesgemäß zum mitpeitschen einladenden Refrains, ansteckenden Spielspaß. Das unterstreichen auch die Texte, die sich zwar durchaus kritisch geben, jedoch zu keiner Zeit in trübe Klagelieder verfallen.

Die neun Songs des Mini-Albums, in angenehm kurzweiligen 20 Minuten abgefrühstückt, gönnen sich und dem Hörer kaum eine Verschnaufpause. Musikalisch abwechslungsreich genug, um nicht an sanfter Monotonie zu darben, steigert sich die Band bis zum akustischen Alibiabschluss „We Hate Fillers“ in einen Rausch motiviert nach vorn geprügelten Posi-Cores. Dazu kommt der mehrstimmige Gesang, der in den besten Momenten von Frontmann Dieghino an den frühen Trevor Keith von FACE TO FACE erinnert.

Marginale Angriffsfläche bietet nur die im Grunde zufriedenstellende Produktion, bei der das Schlagzeug streckenweise zu monotonem Gleichklang verdonnert wird. Insgesamt aber bleibt „Cliché Revolution“ eine lohnenswerte weil sympathisch unzeitgemäße Scheibe. Es geht eben – wenn auch zumeist im DIY-Lager – auch ohne schielenden Blick auf die vom Markt diktierten Trendgespenster.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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