Otto’s Eleven (D 2010)

ottos-elevenFrüher, ja früher, da war Otto Waalkes mal witzig. Dass sich dies trotz seiner mittlerweile drei Generationen überbrückenden Karriere geändert hat, liegt vor allem an der Verweigerungshaltung des heute 62-jährigen, sich neu zu erfinden. Die ewig gleichen Gags scheinen heutzutage noch ausreichend, um Hallen moderat zu füllen und sich zur rechten Zeit mit Klassikerstatus in Erinnerung zu bringen. Streng genommen ist die Marke Otto aber ein Auslaufmodell, das auf Kosten der verdienten Früchte der Vergangenheit Alterssicherung mit mäßigem Unterhaltungswert betreibt.

Das wiederum beweist der ostfriesische Komiker leider viel zu oft auch im Kino. Zuletzt mit „Otto’s Eleven“, einem (oho) Lustspiel auf den Spuren von Steven Soderberghs eleganter Einbrecherfarce „Ocean‘s Eleven“. Elegant aber ist in der von „7 Zwerge“-Regisseur Sven Unterwaldt gedrehten Klamotte rein gar nichts. Zugegeben ging es den Machern auch nicht um Raffinesse, sondern die möglichst situations- und typenkomische Übertragung des Plotgerüsts auf das infantile Humorverständnis des Herrn Waalkes. Das ist denn auch durchaus gelungen. Nur witzig ist es nicht.

Den Grund für den ausgeklügelten Raubzug von Otto und seinen Komplizen/Freunden Mike (Mirco Nontschew, „7 Zwerge“), Oskar (immerhin mit gelungener Stefan Raab-Imitation: Max Giermann, „Switch“), Pit (Rick Kavanian, „(T)Raumschiff Surprise“) und Arthur (Kabarettist Arnd Schimkat) ist der windige Casinobesitzer Jean Du Merzac (Sky Du Mont, „Der Schuh des Manitu“). Denn der hat ein Gemälde aus Ottos Familienbesitz aus dessen Haus auf der kleinen Insel Spiegeleiland entwendet, um die eigene Sammlung zu komplettieren.

Also drängen ihn die Gefährten zum Auf- und Einbruch, wagen die Reise in die Stadt und schmieden einen Plan, das gestohlene Bild zurückzuholen. Unterstützt werden sie dabei von drei hübschen Casinomitarbeiterinnen (u.a. Jasmin Schwiers, „Mord ist mein Geschäft, Liebling“) und einer netten Oma (Dorothea Walda) in Anlehnung an „The Ladykillers“. Doch Du Merzacs Sicherheitschefin Rossdal (Stephanie Berger) riecht den Braten und versucht Otto und seinen Spießgesellen entgegen der Anordnungen ihres narzisstischen Chefs auf die Schliche zu kommen.

Nur hilft da auch der amüsante Auftritt von Olli Dittrich („Dittsche“) als Waalkes‘ Uralt-Charakter Harry Hirsch wenig. Denn „Otto’s Eleven“ mag grundsolide inszeniert sein und die Gags den Qualitäten der Darsteller anpassen wollen. Aber allein der als fischvernarrter Koch völlig verschenkte Rick Kavanian belegt die Misere einer weitgehend charmefreien Komödie, die herzlich unoriginelle Scherze aus der Mottenkiste als große Komik verkaufen will. Aber warum sollte es der Film auch anders machen als Hauptdarsteller und Co-Autor Otto Waalkes?

Wertung: 3.5 out of 10 stars (3,5 / 10)

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