Open Graves (USA/E 2009)

open-graves„Final Destination“ meets „Jumanji“, inklusive einem Schuss „Wishmaster“ und obendrauf die sexy Eliza Dushku in einer der Hauptrollen – was soll da noch schief gehen können? Einiges. Dabei fängt alles so schön an. An der südspanischen Biskaya Küste machen Jason (Mike Vogel, „Cloverfield“) und seine unsympathische Truppe, bestehend aus Pablo (Boris Martinez), Miguel (Ander Pardo), Tomàs (Ethan Rains), Lisa (Lindsay Caroline Robba) und Elena (Naike Rivelli), Urlaub. In der Stadt wird er in einem dubiosen Okkult-Lädchen auf „Mamba“, ein aus dem 13. Jahrhundert stammendes Brettspiel, aufmerksam.

Das Brett und die dazu gehörenden Figuren sollen aus den Knochen einer von der Inquisition zu Tode gefolterten Hexe bestehen. Ein kurzer Prolog am Anfang des Films, der zur Zeit der ebengenannten Tyrannei der katholischen Kirche anzusiedeln ist, verstärkt diese Annahme durchaus. Der Kerngedanke des schnieke aussehenden Spiels ist es, heil zum Ziel zu kommen. Wem dies tatsächlich gelingt, steht einer exklusiven Wunscherfüllung nichts mehr im Wege. Alle andere Spieler, die auf dem gefährlichen Weg aber auf einem „offenem Grab“ landen und einen Prototyp der bekannten „Ereigniskarte“ ziehen müssen, erwartet hingegen ein eher tragisches Schicksal. Und der Tod ist in den Augen vieler Menschen wohl verdammt tragisch.

Es dauert nicht lange und der Belegschaft um Mike und Erica (Eliza Dushku, „Wrong Turn“), die er kurz zuvor am Strand kennenlernen durfte, leuchtet ein, dass das Spiel tatsächlich funktioniert, da Pablo plötzlich auf genau die Art ins Gras beißt, die seine Karte zuvor beschrieb. Zum allem Überfluss taucht dann auch noch der desillusionierte Polizist Izar (Gary Pique) auf, der allem Anschein nach nicht nur die mysteriösen Morde in „seiner Stadt“ aufklären möchte, sondern auch dem Spiel hinterher jagt.

Sobald bei „Open Graves“ die End-Credits anlaufen, ist es nicht mehr zu leugnen: Eliza Dushku braucht einen neuen Agenten. Was hier an zusammengeklauter Chose, die wir als Story zu ertragen haben, präsentiert wird, gleitet ins Bodenlose. Álvaro de Armiñán, der zuvor jahrzehntelang als Assistant Director seine Churros verdiente, tut sich mit seinem Erstling keinen Gefallen. Und uns Zuschauern noch weniger. Die wenig einladenden Charaktere, die natürlich nur Banalitäten von sich geben, sind einem herzlichst egal. Mit ihnen zu fiebern, ob sie dem Fluch wohl entkommen mögen, ist so gut wie unmöglich, letzen Endes irgendwie auch unnötig.

Auf der technischen Seite sieht es auch nicht besser aus, die CGI-Effekte pendeln zwischen vertretbar (die Krabbenszene dürfte wohl als Reminiszenz an Fulci verstanden werden) und grausam (die Schlangen dagegen machen Gurken wie „Python“ alle Ehre). Absurd auch das Ende des Films. Da warnt die Hexe – fragt nicht weshalb sie lebt, ob sie überhaupt lebt, ob sie überhaupt exakt diese Hexe ist – den Gewinner des Spiels, der den Wunsch geäußert hat, es möge die Zeit zurückgedreht werden, so dass nichts von alle dem geschehen ist („Wishmaster“ grüßt herzlichst), dass es nichts bringen würde, da „Wenn du das wünschst, geht alles von vorn los – überlege gut!“. Und was macht der Depp? Er wünscht es. Und es geht von vorne los.

Wir Zuschauer sind aber die Glücklicheren, da uns eine „Stopptaste“ auf der Fernbedienung zum alleinigen Herrscher über unser Schicksal macht. Halleluja! Zum Schluss noch etwas kurios-witziges: Die todbringenden Ereigniskarten des Spiels sind alle in englischer Sprache verfasst, obwohl sie aus dem Spanien des 13. Jahrhunderts stammen. Danke dafür.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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