Only Crime – Virulence (2007, Fat Wreck)

only-crime-virulenceDer Begriff All-Star-Band ist in der Zwischenzeit zwar ein wenig abgenudelt, doch auch bei ONLY CRIME kommt man als Rezensent zwangsläufig nicht um diese Beschreibung umher. Schließlich stehen hier gestandene Veteranen und Ikonen nebeneinander, ob sie nun Russ Rankin (GOOD RIDDANCE) oder Bill Stevenson (DESCENDENTS, ALL) heißen. Mit „Virulence“ veröffentlichen ONLY CRIME ihren zweiten Langspieler, nachdem sie vor zwei Jahren bereits mit „To the Nines“ auf sich aufmerksam machen konnten. Beweisen muss diese Band sich und anderen sicherlich nichts, doch wird hier mit Hardcore angehauchter Punkrock der feinsten Sorte geboten, wie ihn viele andere sicherlich gern hinbekommen würden.

„Virulence“ wirkt etwas vertrackter als der Vorgänger, kommt aber dennoch jederzeit genau auf den Punkt. Schnelle Riffs wechseln mit kraftvollen Drum-Parts, die markante Stimme von Russ Rankin erinnert unweigerlich an ältere Alben seiner Hauptband, nachdem vor allem deren letzte Scheibe etwas klarer ausgefallen ist. Mit „Virulence“ zeigen sich ONLY CRIME – trotz kleinerer Frickeleien – homogener, was sicherlich auch an etlichen Touren liegt und man so mehr an sich feilen konnte, als es noch vor zwei Jahren der Fall war. Einige Hits hat das Album auf jeden Fall zu bieten, ob nun kurz und knackig, schnell nach vorn gerotzt oder auch mal etwas gemäßigter. Die Melodieverliebtheit kommt vor allem bei den hymnischen und Mitgröl-tauglichen Refrains zum Vorschein, die mit den Strophen quasi verschwimmen und eins zu eins ineinander übergehen. Auch mit „Virulence“ unterstreichen ONLY CRIME ihre Daseinsberechtigung und kommen nicht einfach als bloßes Spaßprojekt rüber. Knackiger Punkrock mit Härte und Melodie, genauso wie er klingen muss.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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