Ong Bak 2 (T 2008)

ong-bak-2Tony Jaa benötigte nur zwei Auftritte, um die Welt in Staunen zu versetzen. Eigentlich heißt er Panom Yeerum, für das internationale Filmgeschäft aber braucht es einen Namen, den sich das Publikum merken kann. In „Ong-Bak“ und „Revenge of the Warrior“ zeigte er Kampftechniken, die so noch nie auf der Leinwand zu sehen waren. Ohne Drahtseil vollführt er die tollkühnsten akrobatischen Aktionen und bearbeitet seine Gegner mit Ellbogen und Knien. Die darum gesponnenen Handlungsfäden sind dürftig. Aber sie standen einer Kinoauswertung im Ausland nicht im Wege.

Plötzlich waren Thailands Martial-Arts in aller Munde. Jaa wurde in seiner Heimat zum Superstar, mehrte seinen Einfluss und trat bei „Ong-Bak 2“ bereits als Hauptdarsteller, Co-Produzent und Co-Regisseur in Erscheinung. Die Erwartungen an ihn schienen immens, er selbst dem Druck nicht gewachsen. So wurden die Dreharbeiten von öffentlichen Auseinandersetzungen zwischen ihm und Finanzier Somsak Techaratanaprasert, dem Boss des Sahamongol-Studios überschattet. Mehrfach soll Jaa mit dem Ende seiner Karriere kokettiert haben. Fertig stellte er den Film dennoch – und machte ihn gleich zur erfolgreichsten thailändischen Produktion aller Zeiten.

Ins Kino kommt der Streifen, der mit dem Original lediglich den Titel teilt, hierzulande trotzdem nicht. Vielleicht liegt es an den in ihren Schauwerten reduzierten Kampfchoreographien. Das Staunen resultiert diesmal eher aus der Machart. Der Aufwand der Ausstattung beeindruckt, die Bauten, die Kostüme, ja selbst die wesentlich flüssigere (wenn auch sehr konventionelle) Erzählung. Jaas deutlich variabler Körpereinsatz ist nicht länger Dreh- und Angelpunkt. Stattdessen legen er und Regisseur Panna Rittikrai den Grundstein für ein episches Franchise nach Hollywood-Vorbild.

So endet die mythisch-historische Geschichte um den jungen Tien (Jaa), der den gewaltsamen Tod der Eltern mit ansehen muss und bei der Flucht erst an grausame Sklavenhändler und anschließend ihn in verschiedenen Kampfstilen schulende Bergbanditen gerät, arg abrupt. Auf dem Weg zur blutigen Rache ist am Ende gerade die erste Schlacht geschlagen. Vielleicht erklärt dies auch die Zurückhaltung bei den Schauwerten, an deren Statt zahlreiche Verweise (am offenkundigsten die „Drunken Master“-Hommage) an das fernöstliche, allen voran natürlich das Hongkong-Kino eingebracht werden. Ein schlüssiges Gesamtbild wird die Zukunft bringen, die Rede ist von (mindestens) zwei weiteren Teilen. Weniger furios, dafür mit Blick auf das große Ganze – ein sehenswerter Prolog.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

 

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