Ohne jede Spur (USA 2010)

ohne-jede-spurMit Filmen wie „8 Mile“ oder „Sin City“ hatte die Karriere von Brittany Murphy Fahrt aufgenommen. Ihr plötzlicher Tod Ende 2009 setzte dem Hollywood-Traum jedoch ein jähes Ende. Der letzte Film der 32-jährigen, der flache Psycho-Thriller „Ohne jede Spur“, kam in Amerika trotz des medialen Aufsehens um ihr frühes Ableben nicht in die Kinos und wurde auch in Deutschland gleich auf DVD erstveröffentlicht. Sicher nicht zu Unrecht, verliert sich die künstlich auf Spannung getrimmte Story doch allzu schnell in Banalitäten und Langatmigkeit.

Murphy spielt Mary Walsh, die ihren Freund Kevin (TV-„Superman“ Dean Cain) wegen eines ambulanten Eingriffs am Knie ins Krankenhaus begleitet. Als sie sich wenig später nach seinem Verbleib erkundigt, ist er spurlos verschwunden. Im Computer taucht sein Name nicht auf und auch die Auswertung der Überwachungsvideos gibt keinerlei Aufschluss. Mehr noch mehren sich bei Hospitalleiterin Markham (Mimi Rogers, „Lost in Space“) und dem hinzu gerufenen Polizisten Franklin (Jay Pickett, „General Hospital“) Zweifel an der Glaubwürdigkeit der jungen Frau.

Der von Michael Feifer („Ed Gein“) reizarm inszenierte Film erinnert im erzählerischen Aufbau an „Flightplan“, schöpft das Spannungspotential jedoch nur unzureichend aus. Dramaturgisch und auch darstellerisch verfügt „Abandoned“, so der Originaltitel, kaum über Überzeugungskraft. Selbst der von „Texasville“-Regisseur Peter Bogdanovic gespielte Dr. Bensley, der Mary eine psychische Störung und paranoide Wahnvorstellungen unterstellt, trägt lediglich zur konstruierten Abhandlung der überraschungsfreien Wahrheitssuche bei.

Die nervlich schwer belastete Mary wird zur Beobachtung im Krankenhaus behalten, was ihre Suche nach dem verschwundenen Freund mit zusätzlicher Spannung unterfüttern soll. Nur mangelt es ihren Flucht- und Fahndungsversuchen an Atmosphäre und Originalität. Vor allem der Licht ins Dunkel bringende Twist, der die Frage nach Schein und Sein allzu beiläufig beantwortet, unterstreicht die mangelnde Konsistenz von Skript und Inszenierung. Man hätte Brittany Murphy einen überzeugenderen Abgang als diesen gewünscht. Denn das Talent der viel zu früh verstorbenen Schauspielerin bleibt in diesem letzten Auftritt sträflich unausgeschöpft.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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