Off With Their Heads – In Desolation (2010, Epitaph Records)

off-with-their-heads-in-desolationDie Konstanz, mit der OFF WITH THEIR HEADS über die Jahre beeindruckten und sich vom Geheimtipp zur festen Größe mauserten, blieb letztlich auch größeren Labeln nicht verborgen. Und so kam es, dass die Band aus Minnesota 2010 bei der namhaften Independent-Größe Epitaph unter Vertrag genommen wurde. Das Besondere daran war, dass die renommierte Musikschmiede seit Jahren keine Combo aus dem Punk-Bereich mehr verpflichtet hatte, was zwischen den Zeilen bereits einer amtlichen Adelung gleichkam. Lange dauerte es anschließend nicht, bis der zweite Langspieler „In Desolation“ vorgestellt wurde.

Der beginnt gewohnt überragend, wenn mit „Drive“, „Their Own Medicine“ und „Trying to Breathe“ abermals Hits in Serie serviert werden. Das Tempo erweist sich dabei als variabler, das Songwriting erklimmt neuerlich konstante Höhen. Dafür stehen auch „ZZYZX“, „The Eyes of Death“, „I Just Want You to Know“ oder das finale „Clear the Air“, bei dem die besungene Verzweiflung in der lärmenden Zuspitzung nachklingender Intensität zugeführt wird – ein definitives Highlight in der Geschichte von OFF WITH THEIR HEADS. Dass „In Desolation“ bei aller Qualität trotzdem nicht vollends an die Klasse des Vorgängers „From the Bottom“ heranreicht, liegt an manch (vergleichsweise) weniger relevantem Beitrag.

Von Leerlauf zu sprechen, wäre dahingehend aber sicherlich falsch. Dennoch überragt die erste Hälfte im Gesamtbild die zweite. Schwache Songs bieten OFF WITH THEIR HEADS trotzdem nicht, so dass die Begeisterungsfähigkeit nach wie vor in stattlicher Höhe gehalten wird. Der Sound wirkt dabei eine Spur „sauberer“ und unterschwellig rockiger. Von einer Zähmung des rüden Klangs kann jedoch keine Rede sein. Zumal die abermals deprimierenden Texte nur peripher von seichten Hoffnungsschimmern touchiert werden. Eine starke Platte!

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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