Off With Their Heads – Hospitals (2006, Recess Records)

off-with-their-heads-hospitalsIn der Kürze liegt… die Verzweiflung. Zumindest bei OFF WITH THEIR HEADS und ihrem schier schizophren zwischen punkiger Abgeh-Party und tief verwurzelter Depression mäanderndem Kreativantrieb. Da kann man schon mal ins Staunen verfallen, wenn die Mannen aus Minnesota bei „Die Today“, dem Opener ihres 2006er Mini-Albums „Hospitals“, in kaum mehr als zwei Minuten Arbeitsverweigerung mit akuter Lebensmüdigkeit paaren und durch launig stimmungserhellende „Heys“ und Glockenspielklänge ergänzen. Das Tempo ist auch in der Folge stattlich und die „Aaah“-Chöre sitzen schlicht perfekt.

Nur die Texte künden auch weiterhin von menschlichen Abgründen, die wie der wohlige Schrabbel-Sound ungeschönt und so direkt wie die Faust vors Fressbrett serviert werden. Nach dem nicht minder mitreißenden „Theme Song“ folgen mit „S.O.S.“ und „Your Child is Dead“ zwei unfassbar eingängige Tracks, die mit trefflichen Melodien und perfekt nuanciertem Grölgesang schlicht keine Wünsche offen lassen. Auch das verschwindend kurze „Idiot“, „Hard to Admit“ und das deutlich gedrosselte „Jackie Lee“ runden das ob der akuten Schnörkellosigkeit verblüffend überragende Gesamtbild ab. Lediglich „Heroin in NYC“ gerät etwas ins Hintertreffen. Aber wer will ihnen das bei einer EP mit solchem Suchtpotenzial schon verargen?

Wertung: 9 out of 10 stars (9 / 10)

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