No Use For a Name – The Feel Good Record of the Year (2008, Fat Wreck)

no-use-for-a-name-the-feelgood-record-of-the-yearDiesen Titel muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen: „The Feel Good Record of the Year“. Meinen die es damit wirklich ernst? Von allzu guten Gefühlen war auf den vergangenen Alben nicht so viel zu hören und die Grundstimmung eher von einer gewissen Melancholie geprägt. Nicht dass dies schlecht zu werten wäre, aber vom fröhlichen Auf-die-Fresse-Cali-Punk, für den NO USE FOR A NAME im Wesentlichen bis zum 97er Werk „Making Friends“ standen, schwärmen noch heute viele alte Fans. Aber älter sind ja auch NO USE FOR A NAME geworden, die mittlerweile alles gemacht haben. Unzählige Studio-Alben, eine Live-Platte und ein Best-Of. Man könnte fast behaupten, Tony Sly & Co. könnten die Gitarre mal bald an die Wand hängen. Allen potenziellen Kritikern setzen die Vier aber ein zünftiges „Drauf geschissen“ vor, denn frischer als auf „The Feel Good Record of the Year“ klangen NO USE FOR A NAME schon seit Jahren nicht mehr.

Vielleicht hatten sie selbst keine Lust mehr, immer wieder den alternden, melancholisch angehauchten Altpunker zu spielen. Denn gerade das letzte Werk „Keep Them Confused“ hätte ein bisschen mehr Schmiss vertragen können. Dachten sich wohl auch NO USE FOR A NAME und schütteln zum Start ihres neuen Albums mit „Biggest Lie“ und „I Want to Be Wrong“ mal zwei fantastisch frische Songs aus dem Ärmel. Derlei Klänge durfte man schon länger nicht mehr in dieser Form von ihnen wahrnehmen. Etwas ruhiger und melancholischer wird es zwar auch jetzt noch – gerade wenn man sich die Texte zu Gemüte führt – aber insgesamt doch mit mehr Power als zuletzt. Vielleicht hat Bill Stevenson ein bisschen dazu beigetragen, der saß nämlich hinter den Reglern. Weitere Highlights sind zweifelsohne „,The Feel Good Song of the Year“, „Night of the Living Living“ oder auch das sehr gefühlvolle „Ontario“. Man mag es mal als gelungene Mischung aus Alt und Neu bezeichnen, die NO USE FOR A NAME hier mit ihrem neuen Album präsentieren. Schön, wenn auch alte Hasen noch mal so richtig Bock haben, so zumindest klingt „The Feel Good Record of the Year“. Viel Spaß beim Wohlfühlen!

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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