No Shame – White of Hope Turning Black (2007, Fullsteam Records)

no-shame-white-of-hope-turning-blackMit „White of Hope Turning Black“ klopfen NO SHAME an die Pforte zum Oberhaus des politischen Hardcore-Punks. Dabei klingt das finnische Quartett mehr nach britischer Insel als skandinavischem Provinzialismus. Doch auch dort, in der Heimat von Nokia, zeichnet sich der Schatten der Globalisierung ab. Die (meist gelungenen) Texte richten sich also nicht gegen theoretische Windmühlen, sondern den ganz alltäglichen globalen Wahnsinn. Man gibt sich kämpferisch, obendrein wütend, ohne die Bedeutung der passenden Worte zu vernachlässigen. Allerdings wären auch sie nichts ohne die richtigen Töne, verpackt in mitreißende Akkorde und Singalong-Refrains.

Über die volle Distanz der 11 Songs trifft melodischer Punk-Rock auf aggressiven Hardcore. Im Querschnitt ergibt sich daraus das ideale Werkzeug für die nächste Wohnzimmerrevolution. Abwechslungsreich und hymnisch enthüllen NO SHAME ihren Waschzettel an Beschwerden über all die Dinge, die in der modernen Welt schief laufen. Und die Schweiz. Des politischen Rechtsrucks wegen? Interpretationsspielraum bleibt. Und ein Eindruck, der gern in Richtung ANTI-FLAG weist. Mit rauer Stimmgewalt aus gleich drei Kehlen und heuer erhobenen Fäusten sind die Nordeuropäer eine sichere Bank mit schier untrüglichem Gespür für derbe Hits. Und von denen darf es in Zukunft gerne mehr geben.

Wertung: 7.5 out of 10 stars (7,5 / 10)

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