Nasty – Love (2013, Beatdown Hardwear)

nasty-loveDer Verkommenheit der Welt ein Spiegel sein… Schön ist es nicht, was dort reflektiert wird. Aber die Augen – und die Ohren – verschließen ist auch kein Weg aus der Misere. Dann doch lieber Lautsprecher des Missstandes sein. Wie NASTY, jenes belgisch-deutsche Quartett, das mit aggressivem und hochenergischem Beatdown-Metal-Hardcore seine Spuren und manch bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Mit ihrem jüngsten Werk „Love“ führen sie diesen Weg unbeirrt fort. Der Titel hätte dabei aber ebenso gut „Hate“ lauten können. Aber sind Liebe und Hass nicht zwei Seiten derselben Medaille? Die Grenzen jedenfalls sind hier fließend.

Positive Gedanken oder optimistische Tendenzen sucht man vergebens. Stattdessen dreschen NASTY ausreichend Fuck-Phrasen und schwingen über das Wechselspiel kurzer Nackenbrecher- und wuchtiger Breakdown-Parts die Abrissbirne. Dazwischen gibt es (fast zu viele) kurze Interludes. Unbequem brutale Sound-Watschen wie „Fake Smile“, „Look at Me and Fuck You“ oder „The Power“ stehen für den unbedingten Vorwärtsdrang, der die Scheibe nach kaum mehr als 20 Minuten bereits besiegelt. Old-School-Tendenzen und Anleihen beim klassischen NYHC-Sound inklusive. Tiefschürfend ist das beileibe nicht, dafür von einer rohen Wildheit geprägt, die mitreißt. Auch das ist eine Form von Liebe.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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