My Big Fat Greek Wedding (USA 2002)

my-big-fat-greek-weddingDas Leben als Griechin ist nicht einfach. Zumindest für Toula Portokalos (Nia Vardalos), die in ihrer Großfamilie wenig zu lachen hat. Denn Frauen sind nach der Meinung ihres Vaters Gus (Michael Constantine) lediglich für drei Dinge auf der Welt gut: einen griechischen Mann zu heiraten, griechische Kinder zu bekommen und alle mit Essen zu versorgen. Eine Gepflogenheit, die in der Familie Portokalos bislang Gang und Gebe war. Nur tickt die Uhr bei Toula ein wenig anders. Stark auf die 30 zugehend, einer Vogelscheuche ähnelnd und ohne Mann dastehend, möchte sie ihrem Job als Kellnerin im elterlichen Restaurant entfliehen und fortan einige Computerkurse an der Universität besuchen.

Dies scheint sie in ihrem Selbstbewusstsein nicht unerheblich zu beeinflussen, denn fortan sieht man Toula nicht mehr als dröge und schüchtern erscheinende Person, sondern sie putzt sich raus so gut es geht. Mit Hilfe ihrer Mutter gelingt es ihr sogar, den Vater zu überzeugen, dass sie im Reisebüro ihrer Tante arbeiten kann. Genau dort begegnet sie eines Tages, wenn auch nicht zum ersten Mal, Ian Miller (John Corbett), einem charmanten wie witzigen Lehrer. Die beiden kommen sich näher und verlieben sich ineinander, doch Toula hat einige Bedenken, was die Einwilligung ihrer Familie bezüglich dieser Beziehung angeht.

Endlich, muss man an dieser Stelle einfach sagen, endlich hat es die Traumfabrik geschafft, wieder eine gelungene Romantik-Komödie auf die Beine zu stellen, die nicht mit hochkarätigen Schönlingen oder Diven wie Jennifer Lopez oder Ben Affleck besetzt ist. Allmählich ist man der glattgebügelten Model-Visagen ein wenig überdrüssig, die sich 90 Minuten lang grämen, keinen Mann fürs Leben zu finden. Vor dem Hintergrund wirkt „My Big Fat Greek Wedding“ geradewegs erfrischen normal. Die Darsteller des Films kennt man kaum, was allerdings nicht negativ zu werten ist. Ganz im Gegenteil. Nia Vardalos hatte die Geschichte des Films bereits für die Theaterbühne umgesetzt und sorgte bei der filmischen Umsetzung für Drehbuch und Hauptrolle.

Ihr Partner John Corbett („Volcano“) bleibt ähnlich sympathisch und charmant. Für die meisten Lacher sorgt aber die laute und vor allem große Familie von Toula, allen voran ihr Vater. Dieser thront in Paten-Manier über seinen Schäfchen und versucht die Fäden in der Hand zu halten. Seine antiquierten Einstellungen zur Bestimmung der Frau oder auch sein Spleen, jedes nur erdenkliche Wort dem griechischen ableiten zu können, festigt diese Stellung in der Familie aber nicht durchweg. Eine Art Running-Gag ist auch seine Mutter, die kein Wort Englisch spricht und glaubt, die Familie sei eine Ansammlung verhasster Türken.

Die Idee zu dieser Komödie kam übrigens Rita Wilson, der Ehefrau von Tom Hanks, die das Theaterstück sah und dessen Verfilmung mit ihrem Mann produzierte. In den USA avancierte der Film zum absoluten Kassenknüller und es gibt bereits Ideen für eine Fernsehserie. Ein unter dem Strich etwas anderer Genre-Film, der ohne die sonst zu überwindenden Probleme innerhalb einer Beziehung auskommt und der Dank glänzender und frischer Darsteller für 90 Minuten perfekte Unterhaltung sorgt. Gerne mehr davon.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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