Mr. & Mrs. Smith (USA 2005)

mr-and-mrs-smithDie Smiths sind ein gelackt langweiliges Spießerehepaar. Sie nennen ein prunkvolles Heim in der idyllischen Vorstadt ihr eigen, gehen eintönigen Jobs nach und haben sich nach fünf oder sechs gemeinsamen Jahren kaum mehr etwas zu sagen. Doch verbirgt sich hinter der makellosen Fassade ein Geflecht aus Lügen und Mord: Denn John (Brad Pitt, „Fight Club“) und Jane (Angelina Jolie, „Tomb Rider“) Smith sind Auftragskiller, ohne dass der jeweils andere vom Doppelleben des Partners weiß. Bis sich die Eheleute bei einem Auftrag plötzlich gegenüberstehen – und statt Worten Waffen sprechen lassen.

Mit seinen gut aufgelegten Stars und selbstironischen Wortgefechten will „Mr. & Mrs. Smith“ kaum mehr sein als ein vergnüglicher Sommerblockbuster. Das gelingt nahezu perfekt, obgleich der von Doug Liman („Die Bourne Identität“) souverän in Szene gesetzte Film keinerlei Forderungen an den Zuschauer stellt. Die reichlich dünne Story bietet gerade genug Raum für Brad Pitt und Angelina Jolie, fintenreiche Plotwendungen wären da bloß inhaltlicher Ballast. Selbst die Drahtzieher des späteren Komplotts gegen die Smiths bleiben gestalt- wie gesichtslos.

Als Johns Partner Eddie springt mit Vince Vaughn („Dodgeball“) zumindest ein erinnerungswürdiger Darsteller in die undankbare Bresche neben den Hauptakteuren. Mehr als ein paar launige Zwischentöne offeriert sein Gastspiel allerdings nicht. Der Film lebt einzig von der Präsenz des schillernden Leinwandpaares Pitt und Jolie. Die Chemie zwischen den beiden erweist sich als ausgesprochen stimmig, mit sichtlichem Vergnügen stürzen sich die Hollywood-Sternchen in den bleihaltigen Rosenkrieg. Jener lässt aber nicht nur gesteigerte Bissigkeit, sondern auch eigene Ideen vornehmlich vermissen.

Nach gut der Hälfte der zweistündigen Spielzeit öffnet sich der romantikkomödiantische Ansatz halsbrecherischer Action. Dabei wird wahrlich nicht mit spektakulär gefilmten Sequenzen und Feuerzauber gegeizt. Doch täuscht auch die effektvolle Betäubung des betrachtenden Geistes nicht über die Eindimensionalität des flachen Spektakels hinweg. Über stilisierte Destruktionsorgien hangelt sich Regisseur Liman ohne klare Linie dem ideenlosen Alibifinale entgegen und stellt Optik klar über Inhalt.

„Mr. & Mrs. Smith” ist anspruchsloses Unterhaltungskino. Gegossen in Hochglanz und garniert mit erotischen Topakteuren, kann der durchgängig amüsante Streifen durch sein munteres Darstellerduo auftrumpfen. Im Gegenzug stolpert die uninspirierte Action-Komödie ein ums andere Mal über das schwache Skript. Auf diesem Sektor ist man mit „True Lies“ und „Grosse Point Blank“ noch immer weitaus besser beraten. Dessen ungeachtet macht der Film Spaß, nur das Hirn sollte vorsichtshalber in Watte verpackt werden.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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