Mortal Fighters (HK 2001)

mortal-fighters„Kampfsport ist kein Kindertheater.“ – Kuang Kin

Der altgediente Turnier-Klopper erfreut sich noch immer großer Beliebtheit. Gerade im B-Film, wo er in West wie Fernost relativ wenig Produktionsaufwand erfordert. Der vor allem als Action-Choreograph – u.a. für „A Better Tomorrow“ und „Seven Swords“ – in Erscheinung getretene Stephen Tung Wai, dessen wohl bekanntester Film als Regisseur „Contract Killer“ stellt, geht mit „Mortal Fighters“ darum kein großes Risiko ein. Die Zutaten sind bewährt, der Ablauf vorhersehbar.

Variiert wird lediglich der Rahmen, der hier ein Online-Imperium als Veranstalter auf den Plan treten lässt, das die besten Kämpfer der Welt zu einer wilden Mischung aus Kampfsportturnier und Spielshow lädt. Der lieben Quoten willen geht es in futuristischer Ödnis ans Eingemachte, wobei Kuang Kin (Ken Chang, „SPL – Kill Zone“) als besonnene und rechtschaffende Identifikationsfigur dienen soll. Sein schärfster Gegner ist Fang Jin (Yeung Jun Ngai), einst bereits Konkurrent um die Gunst des gemeinsamen Meisters. Mit von der Partie ist auch die junge Tang Ning (Patricia Ja Lee, „Power Rangers in Space“), die endlich aus dem Schatten ihres berühmten Vaters hervortreten will.

Es ist nicht nur der billige Look, der Hongkong-Filme schon in den Neunzigern eine gute Dekade älter aussehen ließ, hier steuern auch die schundigen (Neben-)Darsteller (u.a. Kampf-Choreograph Paul Rapovski, „Max Payne“) und die schlechte deutsche Synchronfassung („He Frau, hör auf mit dem Unsinn.“) ihr Scherflein zum Trash-Appeal bei. Während der mäßig aufregenden Fights setzt Regisseur Wei bevorzugt auf Standbilder, was der Dynamik, durch die Montage ohnehin von Hektik überschattet, nur bedingten Zuwachs erteilt.

Gerade wegen seiner simplen, auf Anstand und Ehre pochenden Moral wirkt der dramatisch unnötig aufgeblasene Plot haltlos. Kin, der Gute, scheidet zwischenzeitlich aus dem Turnier aus, als es gilt einem Duellgegner das Leben zu retten. Auch ein langjähriges Trauma muss verarbeitet werden, ehe er Jin im Finale auf Augenhöhe entgegentreten kann. Schön für ihn. Formelhaft, billig und unspektakulär – mehr Eindrücke als diese wollen sich einfach nicht einstellen. Letzten Endes also flacher, immerhin aber recht rasanter Martial-Arts-Nonsens.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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