Monsterwolf (USA 2010)

monsterwolfIm Filmgeschäft ist Ironie kein Allheilmittel gegen mangelnde Originalität. Als Sympathie-Bonus hat sie trotzdem schon so manchen Billigheimer vor dem Absturz bewahrt. Ein solcher ist auch die US-Fernsehproduktion „Monsterwolf“, bei der der Titel die Güte einmal mehr erahnen lässt. Aber Regisseur Todor Chapkanov („Copperhead“) lässt es flott angehen, wenn bei nicht genehmigten Ölbohrungen in einem Südstaaten-Kaff ein indianisches Artefakt mit darüber frei schwebender blauer Flamme entdeckt wird.

Während die Arbeiter stutzen, macht ihnen Unternehmensleiter Stark (Robert Picardo, „Stargate: Atlantis“) via Telefon Beine. Schließlich braucht ein filmisches Provinzstädtchen ein ausgemachtes Arschloch als Hasskappe für Bewohner und Zuschauer. Die versuchte Sprengung des mysteriösen Ovals führt allerdings zu heftiger Nebelbildung und lässt aus dem Nichts einen riesenhaften Wolf erscheinen, der Starks Männer allesamt zerfetzt. Um die Wogen zu glätten, engagiert der notorische Unmensch die aus der Region stammende Anwältin Maria (Leonor Varela, „Wrong Turn at Tahoe“).

Die ist die Tochter des Sheriffs (Marc Macaulay, „Drive Angry“) und ehemalige Geliebte des schnoddrigen Yale (Jason London, „God’s Army IV + V“), der sich Starks Plänen, wie auch der einheimische indianische Vorredner, entschieden in den Weg stellt. An die Legende vom Geisterwolf, der die Stammesfeinde – hier also Gefolge und Sympathisanten von „Häuptling“ Stark – in die ewigen Jagdgründe holt, mag so recht aber niemand glauben. Während die geläuterte Maria, die selbst indianische Wurzeln hat, mit Yale nach einer Lösung fahndet, glaubt Stark diese mit Killer Coughlin (Jon Eyez) bereits gefunden zu haben.

So eilt der kurzweilige Spuk mit überraschend gelungenem Wortwitz und mysthischer Trickfilmeinlage dem vorhersehbaren Ausklang entgegen. Da dem mäßig getricksten Wolf mit konventionellen Mitteln nicht beizukommen ist, muss es eben ein sagenumwobener Erlöser richten. Wer dafür Spalier stehen darf, ist so absehbar wie nebensächlich. Denn „Monsterwolf“ pariert seine mangelnde Klasse mit überzogen klischeehaften Figuren und ausreichender Opferschar, um gar nicht erst auf der Stelle treten zu müssen. Wonnig anspruchsfreiem Zeitvertreib auf B-Niveau steht damit nichts im Wege.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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