Mit Herz und Hand (USA/NZ 2005)

mit-herz-und-handAlte Menschen sind überall! Hat nicht erst vor kurzem FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher auf mehreren hundert Seiten das „Methusalemkomplott“ beschrieen? Kommen nicht laut Statistik im Jahr 2020 auf jeden Leistungs- zwei Gebissträger? Da war es doch nur eine Frage der Zeit, bis sich die Generation 50+ im Kino breit macht. Einer der Filme, der die in Würde ergraute Generation ansprechen soll, ist „Mit Herz und Hand“ – und den hätte nun wirklich niemand gebraucht.

1967: Burt (Sir Anthony Hopkins, „Das Schweigen der Lämmer“) denkt nicht daran, seinen Lebensabend in Ruhe angehen zu lassen. Mit seinem umgebauten 1920er Indian-Motorrad will er einen Geschwindigkeitsrekord auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Bonneville/Utah aufstellen. Dazu macht er sich auf eine Reise auf, die ihn vom heimischen Provinzkaff in Neuseeland über die überlaufene Metropole Los Angeles schließlich bis ans Ziel seiner Reise bringt. Doch seine umgebaute Maschine entspricht kaum den Sicherheitsstandards. Ob Burt starten darf?

Er darf. Und an alle, die jetzt böse auf den Computer starren und diesen blöden Spoilerautor die Pest an den Hals wünschen: Genau so ist „Mit Herz und Hand“. Jedes Problemchen, das Regisseur Roger Donaldson („Dante’s Peak“) seinem Protagonisten in den Weg stellt, löst sich auf der Stelle in Wohlgefallen auf. Auf seiner Reise trifft er nur nette, hilfsbereite Menschen, die ihn ausschließlich unterstützen wollen – einen mürrischen Taxifahrer in L.A. mal ausgenommen. Deshalb fehlt „Mit Herz und Hand“ auch ein wichtiges Element: Ein Spannungsbogen! Der Film ist schlicht langweilig – und mit 128 Minuten Laufzeit auch quälend viel zu lang.

Da reißt auch Anthony Hopkins nichts nach oben. Von seinem genialen Spiel aus „Was vom Tage übrig blieb“ oder „Das Schweigen der Lämmer“ ist er hier meilenweit entfernt. Man muss ihm allerdings zu Gute halten, dass er zum einen ein völlig graues Drehbuch veredeln soll, und dass zum anderen die Riege an Nebendarstellern so völlig belanglos inszeniert ist, dass ein wirkliches Zusammenspiel überhaupt nicht möglich wäre. „Mit Herz und Hand“, basierend auf der wahren Geschichte des Burt Munro, ist ein ätzend langweiliger Gutmenschenfilm, völlig ohne Konflikte oder mutige Inszenierung, der sich offensichtlich an die älteren Mitbürger wendet. Allerdings bleibt die Frage, ob jemand, der sein Leben lang gearbeitet hat, sich jetzt noch von einem ehemaligen Weltstar langweilen lassen muss. Einen Gefallen hat sich Anthony Hopkins mit dieser Rolle sicher nicht getan.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

scroll to top