Million Dollar Crocodile (CN 2012)

million-dollar-crocodile„Lake Placid“ auf Chinesisch: In der skurrilen Grusel-Posse „Million Dollar Crocodile“ jagen spleenige Figuren einem Riesenreptil nach – und einem von dem Untier vertilgten Barvermögen. Triebfeder der Geschichte ist der Bankrott von Liu (Shi Zhaoqi), der seine Familie im Stich ließ, um einen Reptilien-Zoo zu errichten. So ist er letztlich gezwungen, die Tiere zu verkaufen, was dem kleinen Xiao gar nicht passt. Doch Krokodilflüsterer Liu versichert ihm, dass der neue Besitzer die nötige Fürsorge vorweisen wird.

Hinter dem Kauf steckt allerdings der fette Restaurantbetreiber Zhao (Jonnie To-Stammmime Suet Lam, „PCU“), der seinen Gästen als Delikatesse Krokodilfleisch auf die Teller bringt. Sein Interesse erregt vor allem das acht Meter lange Riesenreptil Amao, das volle Bäuche und satte Gewinne verspricht. Aber das Tier kann sich mit dem drohenden Schicksal nicht anfreunden und flieht in die bäuerliche Provinz, wo ihm gleich die zickige Yan (Barbie Hsu, „Motorway“) vors Maul stolpert. Die hat in Europa ein stattliches Vermögen erwirtschaftet. Nur landet das geschwind im Leib von Amao.

Was folgt ist ein farbenfroher, eigenwillig asiatischer Hybrid aus Klamauk und Blut, den Regisseur und Co-Autor Lin Lisheng liebenswert, aber ohne regen Nachhall inszeniert. Zusammen mit Xiaos von der Mutter im Stich gelassenen Vater, dem Dorfpolizisten Wang Beiji (Tao Guo, „Drug War“), macht sich Yan auf die Suche nach Amao und ihrem Vermögen. Doch dauert es nicht lange, bis auch Zhao auf den Zusammenhang zwischen Geld und Krokodil aufmerksam wird und alles daran setzt, das ausgebüxte Ungetüm zur Strecke zu bringen.

Das ist meist komisch, aber auch mal mit blutbesudeltem Horror-Einschlag versehen. In der Summe wirkt das – nicht zuletzt aufgrund des bisweilen etwas hysterischen Gebarens der Figuren – nicht vollends ausgegoren, aber für Kurzweil sorgt die spaßig turbulente Kroko-Hatz problemlos. Neben den Computertricks überzeugen auch die Darsteller, denen abseits humoriger Töne auch manch melancholischer Zuschlag vergönnt bleibt. Es gibt also von allem etwas in „Million Dollar Crocodile“. Und das allein ist schon deutlich mehr, als von vielen anderen Verleih-Premieren behauptet werden darf.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

scroll to top