Millencolin – For Monkeys (1997, Burning Heart Records)

millencolin-for-monkeysMit ihrem dritten Longplayer kehrten MILLENCOLIN dem Ska – der bis dato immer wieder Einzug in ihre Musik hielt – mehr und mehr den Rücken. Man merkte allmählich, dass die Jungs älter wurden, wenngleich der enorme Spaßgehalt von „For Monkeys“ nicht abzustreiten ist. Insgesamt klangen MILLENCOLIN 1997 dennoch ernster als zuvor, wenn auch die Party-Nummer „Monkey Boogie“ den Übergang weg von der eher sinnfreien Ära überlebte.

Symbolisch ist der Song „Twenty Two“ zu sehen. Dieser handelt vom langsamen aber sichereren Erwachsenwerden der Musiker, den damit verbundenen Problemen und Wünschen. Auch „Boring Planet“ geht auf das Älterwerden ein. Nichtsdestotrotz ist von einer gewissen Schwerfälligkeit nichts zu hören. „Twenty Two“ ist ein MILLENCOLIN-Hit der alten Schule, das Tempo wurde im Vergleich zum Vorgänger noch mal angezogen, was nicht nur hier auffällt. Auch „Lozin Must“ oder „Random am I“ sind schnelle, aber stets hochmelodische Punkrocksongs mit der unverwechselbaren Stimme von Nicola Sarcevic. Musikalisch ist das Album straighter, härter, aber eben nicht minder melodisch als die Vorgänger. „Black Gold“ oder „Otis“ zeigten aber damals schon, dass man sich auch musikalisch langsam veränderte, was schließlich im nächsten Album „Pennybridge Pioneers“ gipfelte.

Ob MILLENCOLIN die beiden Vorgänger mit ihrem dritten Werk nun toppen konnten, sei einfach mal dahingestellt. Fakt ist, die Hitdichte bei „For Monkeys“ ist wieder einmal beachtlich. Weniger verspielt, mehr auf den Punkt gebracht. Ihrem schon damaligen Ausnahmestatus innerhalb der Melo-Core Szene wurden sie auch hier mehr als gerecht.

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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