Miles&Feet – Lies.Words.Love (2014, DIY)

miles&feetlieswordsloveMan muss die deutsche DIY-Szene einfach lieben! Die insbesondere im Post-Hardcore-Bereich vorherrschende (und nahezu flächendeckende) Qualität versetzt immer wieder in reges Staunen und fördert selbst bei flüchtiger Observierung Schätze zutage, auf die man abseits schummriger Kleinstbühnen und Mund-zu-Mund-Propaganda kaum aufmerksam werden würde. Eines dieser Kleinode bilden MILES&FEET aus Leipzig, die den modernen Hardcore als emotional mitreißendes Klanggeflecht mit ausgefeilten Melodien und perfekt nuanciertem Schreigesang interpretieren.

Nach kurzem Intro präsentiert das Quintett auf dem EP-Erstling „Lies.Words.Love“ fünf Tracks, deren beständige atmosphärische Dichte rege Begeisterung forciert. Bereits der Titeltrack entpuppt sich als überraschend verspieltes Füllhorn großer Momente und offenbart die perfekte Balance zwischen Melodie und Härte, melancholischem Innehalten und trotzigem Vorwärtsdrang. Nicht minder beeindruckend geben sich das von Shout-Chören geprägte „Demons“ und „Saddest Days“, wobei die vom kurzen „Ampersand“ eingeleitete zweitgenannte Nummer für die packende Übersetzung des klassischen Emo-Charakters in die eigenwilligen Weiten des Post-Hardcore steht.

Punkig hingegen geht es bei „Set You Free“ zu, dass wiederum Gangshouts bemüht und der EP zum Abschluss eine weitere Facette beschert. Was MILES&FEET hier als Visitenkarte reichen, ist nicht weniger als ein waschechter Geheimtipp – und sollte den Ostdeutschen im Handstreich über regionale Grenzen hinaus die verdiente Anerkennung bescheren. Kurzum: Großes Kino auf kleiner Bühne, das die Band hier zum Download bereitgestellt hat!

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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