Michael Ballhaus ist tot

Die (Film-)Welt trauert um den wohl berühmtesten Kameramann der Kinogeschichte: Am 12. April starb Michael Ballhaus im Alter von 81 Jahren in seiner Geburtsstadt Berlin.

In den 1960ern arbeitete Ballhaus zunächst fürs Fernsehen und wurde Chefkameramann des SWF, ehe er durch Ulli Lommel mit Rainer Werner Fassbinder bekannt wurde. Mit ihm drehte Ballhaus 15 Filme (u. a. „Welt am Draht“ und „Die Ehe der Maria Braun“) und erlangte durch sie internationales Renommee.

1982 ging er nach Amerika und arbeitete zunächst für verschiedene Independent-Regisseure wie John Sayles, dessen „Baby, It’s You“ Ballhaus fotografierte. 1985 arbeitete er erstmals mit Martin Scorsese zusammen, für den er bei sieben Werken (darunter „GoodFellas“ und „ The Departed“) die Kamera führte. Für Scorseses „Gangs of New York“ (2002) erhielt er eine Oscar-Nominierung. Es war seine dritte nach „Nachrichtenfieber“ (1988) und „Die fabelhaften Baker Boys“ (1990).

Ballhaus veredelte Filme vieler bekannter Regisseure: Francis Ford Coppola („Bram Stoker’s Dracula“), Robert Redford („Quiz Show“), Wolfgang Petersen („Outbreak“), Mike Nichols („Mit aller Macht“). Sein Markenzeichen wurde die agile, sich im Raum drehende Kamera. Seine letzte Arbeit als Kameramann war „3096 Tage“ (2013), bei dem seine zweite Frau Sherry Hormann Regie führte.

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