Meine Frau, unsere Kinder und ich (USA 2010)

meine-frau-unsere-kinder-und-ichEiner der beliebtesten Familienzwists Hollywoods geht in die nächste Runde. Die letzte Konfrontation zwischen Krankenpfleger Gaylord ´Greg´ Focker (Ben Stiller) und seinem erzkonservativen Schwiegervater, dem Ex-CIA-Agenten Jack Byrnes (Robert De Niro), flimmerte 2004 über die Leinwände. Vier Jahre zuvor, in „Meine Braut, ihr Vater und ich“ wurde Greg von seiner Verlobten Pam (Teri Polo) in den von Jack patriarchalisch dominierten Kreis der Byrnes‘ eingeführt. Mit absehbar chaotischem Auskommen.

Nachdem er ungeachtet diverser Querelen und Missverständnisse aber als zukünftiger Gatte Pams akzeptiert wurde, ging es in „Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“ an die Zusammenführung von Jack und Gattin Dina (Blythe Danner) mit Gregs freigeistigen Hippie-Eltern Roz (Barbara Streisand) und Bernie (Dustin Hoffman). Ebenfalls mit absehbar chaotischem Auskommen. Im mittlerweile dritten Film der Reihe, „Meine Frau, unsere Kinder und ich“ (Originaltitel: „Little Fockers“, Regie: Paul Weitz, „About a Boy“) haben sich die Fronten trotz fünfjährigem Focker-Zwillingsnachwuchs kaum entspannt.

Diesmal sorgt Gregs beruflicher Aufstieg für Ärger. Die schöne und ihm offensichtlich zugeneigte Andi Garcia (Jessica Alba) gewinnt ihn als Fürsprecher eines neuartigen Medikaments, was im mit Herzproblemen hadernden Jack den Verdacht weckt, er könnte Pam untreu sein. Da aber die Einschulung der Kinder naht, können die Fockers den zusätzlichen Verdienst gut gebrauchen. Weitere Verwirrung stiftet Pams Verflossener Kevin (Owen Wilson), den Jack viel lieber als Schwiegersohn sähe. So geht es bis zum unvermeidlich emotionalen Happy End hin und her. Neben Tempo fehlt dem Film aber allen voran der nötige Pfiff.

Die Geschichte wirkt schlicht ideenlos aufgewärmt und hat abseits amüsanter Anspielungen auf die „Pate“-Saga („Godfocker“), De Niros kurze Interaktion mit Randakteur Harvey Keitel (beide spielten gemeinsam in Scorseses „Mean Streets“) und die finale Prügelei zwischen Jack und Greg kaum Zählbares zu bieten. Die Witze wirken so vorhersehbar wie die Entwicklung der Figuren. Vor allem Hoffman und Streisand werden zu Chargen degradiert, die sich mit müden und bieder schlüpfrigen Scherzen begnügen müssen. Die Moral ist gewohnt simpel, die wiederum launigen Darsteller können die schwunglose Posse nicht vor langatmiger Mittelpracht retten. Die Luft ist damit nicht nur beim herzschwachen Jack Byrnes raus.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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