Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich (USA 2004)

meine-frau-ihre-schwiegereltern-und-ichDank guter Besetzung und hoher Gagrate avancierte „Meine Braut, ihr Vater und ich“ vor rund vier Jahren zum Kassenhit. Wer bereits damals mit Robert De Niro, Ben Stiller und Co. herzlich lachen konnte, darf dies ohne Umschweife auch in der fälligen Fortsetzung tun. In der ist das Kriegsbeil zwischen Gaylord „Greg“ Focker (Stiller) und seinem zukünftigen Schwiegervater sowie ehemaligen CIA-Agenten Jack Burns (De Niro) vorerst begraben. Die Missverständnisse und Probleme sind aus dem Weg geräumt, die herbeigesehnte Hochzeit mit Jacks Tochter Pam (Teri Polo) kann also über die Bühne gehen. Doch steht vorher noch das Aufeinandertreffen der Eltern auf dem Plan, welches von Greg bislang aus guten Gründen umgangen werden konnte.

Nach einer kurzen und äußerst entspannten Reise zu Familie Burns setzt sich der Tross, bestehend aus Vater Jack, Mutter Dina (Blythe Danner), Enkel Little Jack und natürlich den beiden Verlobten mit Jacks neuem und schusssicheren Zehn-Meter-Gefährt in Bewegung, um die lange Reise nach Florida zu Gregs Eltern anzutreten. Diese entpuppen sich schnell als das absolute Gegenteil von Jack, der eher der Spießer und Langweiler in Person ist. Bernie und Roz Focker (Dustin Hoffman/Barbra Streisand) können wohl eher der 68er-Generation zugeordnet werden und das Mundwerk siegt häufig über den Verstand. Klar, dass es da zwangsläufig zu Schwierigkeiten mit dem Oberhaupt der Burns kommt. Die auf den Tisch gezauberte Vorhaut von Gregs Beschneidung ist da nur die Spitze des Eisbergs.

Es wurde Zeit für einen Nachfolger der Geschichte um die Familienzusammenlegung der Fockers und Burns. Angesichts des Erfolges von Teil eins und der Tatsache, dass man hier die Besetzungsliste noch einmal dick aufpäppelte, dürfte auch dem Siegeszug des Sequels nichts im Wege stehen. Bereits kurze Zeit nach seiner Aufführung wurde in den USA bereits das Ergebnis des Vorgängers getoppt. An den Stellen, an denen bereits der erfolgreiche Vorgänger Spaß machte, setzt Jay Roach auch mit seiner zweiten Arbeit zum Thema ein und greift häufig bekanntes auf. Kenntnisse des ersten Teils sind zwar nicht immer nötig, erleichtern jedoch bei zahlreichen Anspielungen die Möglichkeit des unbeschwerten Lachens.

Sei es nun Jacks verwöhnte Katze, der Kreis des Vertrauens, Stillers Job als Krankenpfleger oder gar Owen Wilson mit einem kurzen Auftritt zum Schluss, Zitate und Anspielungen gibt es zuhauf. Für frischen Wind sorgen zudem, wie im Vorfeld ganz klar war, die Erzeuger von Greg. Als Hippie-Eltern stellen Dustin Hoffman und Barbra Streisand einen kalkuliert großen Kontrast zur spießigen Burns-Familie dar und die redefreudige Sippe sorgt dann im gesamten Film auch für die meisten Lacher. Allen voran Dustin Hoffmann als leicht bekleideter Sandalenträger mit Permanent-Grinsen läuft in diesem Familienspaß zur Hochform auf, ob es nun im Football-Match gegen De Niro geht oder die Entjungferung seines Sprösslings beim Abendessen zum Thema erklärt wird.

Etwas dezenter agiert hinter dem bestens aufgelegten Hoffmann Barbra Streisand, die ihrem Film-Ehemann in Punkto Schrägheit allerdings in nichts nach steht und ihrer Funktion als Sex-Therapeutin mehr als gerecht wird. Robert De Niro gibt wie gehabt den Griesgram und mutiert im Herbst seiner Karriere noch zur Spaßkanone, nachdem er außerhalb dieses Genre in den letzten Jahren doch einige Flops einstreichen musste. Erschreckend schwach und einfallslos gibt sich jedoch die Story, die vom Aufbau her komplett dem Vorgänger entspricht. In der ersten Hälfte legt der Film ein hohes Tempo vor und Gags gibt es gleich mehrere im Minutentakt, doch in der zweiten Hälfte flacht dieses ab, um letztlich wieder zum moralischen Rundumschlag auszuholen. Doch ist „Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“ nicht nur der perfekte Film bei schlechter Laune, doch dank seiner auftrumpfenden Darstellerriege mehr als sehenswert.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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