Masters of Horror: The V Word (S. 2/Ep. 3) (USA/CDN 2006)

mohvword„Dude, swear you´re not trying to make me piss myself.” – Kerry

Die „Masters of Horror” gehen in die zweite Runde. Wieder inszenieren 13 namhafte Genre-Regisseure gut einstündige, in sich abgeschlossene Episoden. Erstmals dabei ist Ernest Dickerson, der sich mit „Demon Knight“, einem Kinoableger der TV-Reihe „Tales From the Crypt“, in Splatter-Fankreisen einen respektablen Ruf erarbeitete. Mit „The V Word“ indes liefert er einen streng vorhersehbaren und akut überraschungsfreien Beitrag zu den Meistern des Horrors ab. Deren Erfinder Mick Garris schrieb dazu das Drehbuch und vermeidet zwar partout jenes im Titel angedeutete V-Wort zu benutzen, greift im Gegenzug aber viele Klischees des Themas willkommen auf.

Die Freunde Justin (Branden Nadon, „Agent Cody Banks“) und Kerry (Arjay Smith, „The Day After Tomorrow“) wollen einen Toten sehen. Also suchen sie das Bestattungsunternehmen auf, in dem Justins Cousin Nachtschicht schiebt. Doch was als harmloser Ausbruch aus dem Alltag beginnt, entpuppt sich als schierer Albtraum. Plötzlich stehen Särge offen und Orgelspiel aus dem MP3-Spieler lockt sie ins obere Stockwerk, wo sie neben der Leiche des Vetters auf einen miesgelaunten Blutsauger (Michael Ironside, „Starship Troopers“) treffen. Der vergreift sich an Kerry, der noch in derselben Nacht seltsam verändert beim geflüchteten Kumpel vor der Tür steht.

Dickersons Geisterbahnfahrt kommt einfach nicht in Gang. Das Spiel mit Schocks und Spannung ist zu durchschaubar, als das Zitate und Referenzen – unter anderem an „Night of the Living Dead“ und natürlich „Dracula“ – die Formelhaftigkeit überdecken könnten. Ansehnlich geraten sind die blutigen Make Up-Effekte, ebenfalls gelungen ist die reduzierte, an John Carpenter erinnernde Musik. Der Rest aber ist lediglich fad aufgekochte Standardkost. Nachdem auch Justin angefallen wurde, regt sich in ihm der Blutdurst, was seine Familie in akute Lebensgefahr bringt. Im immerhin deftigen Finale steht natürlich die Konfrontation der blassen Jungdarsteller mit dem Verursacher des Schlamassels an. Ohne jenen gewohnt wonnigen Michael Ironside aber wäre die Folge ein glatter Reinfall.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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