Masters of Horror: The Damned Thing (S. 2/Ep. 1) (USA/CDN 2006)

mohdamnedthingDie „Masters of Horror” gehen in die zweite Runde. Wieder inszenieren 13 namhafte Genre-Regisseure gut einstündige, in sich abgeschlossene Episoden. Erneut dabei ist Tobe Hooper („Poltergeist“), der mit „The Damned Thing“ einen wahrhaft derben Einstieg zur neuen Staffel besorgt. Die Effekte von Gregory Nicotero und Howard Berger („Tanz der Teufel 2“) überzeugen trotz bisweilen deutlich sichtbar unter der Kleidung angebrachter Blutbeutel. Vom dünnen, auf einer Kurzgeschichte von Ambrose Bierce basierenden Plot kann das leider nicht behauptet werden, wobei die schlussendliche Enttäuschung den positiven Vorlauf nahezu egalisiert.

Mit Motiven des Haunted House-Horrors geht es vielversprechend los, wenn ein familiäres Abendessen durch den plötzlichen Gewaltausbruch des Vaters jäh beendet wird. Mutter wird brutal erschossen, der Täter von einer fremden Macht nach erfolgloser Jagd auf Sohnemann Kevin ausgeweidet. Der (Sean Patrick Flanery, „Der blutige Pfad Gottes“) ist viele Jahre später zum Sheriff seiner kleinen texanischen Heimatstadt avanciert und stellt dem bösen Geist auf dem elterlichen Grund per Videoüberwachung nach. Seine Ehe ist an der Obsession gescheitert, er selbst mit den Nerven am Ende. Als sich mysteriöse Todesfälle häufen und er das Geheimnis endlich ergründet, ist es bereits zu spät.

Mit guter Besetzung – unter anderem tritt Ted Raimi („The Grudge“) als fanatischer Gemeindepfarrer auf – und eruptiver Gewalt kreiert Routinier Hooper eine stimmige Atmosphäre. Originell ist die Fahndung nach den Motiven des unsichtbaren Bösen nicht. Doch sie hält ihr Niveau aufrecht – zumindest bis zur unvermeidlichen Aufdeckung des Grauens. Plötzlich ist die Stimmung dahin, der sich ausbreitenden Panik schließt sich die zunehmend holprige Erzählung und akute Vorhersehbarkeit an. Das misslungene Finale bedient sich ausgiebig bei „Amityville Horror“ und verabschiedet sich in einen unnütz abrupten Ausklang. Verschenktes Potential in Blut gebadet – ein leider misslungener Versuch.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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