Masters of Horror: The Black Cat (S. 2/Ep. 11) (USA/CDN 2007)

mohblackcatDie „Masters of Horror“ gehen in die zweite Runde. Wieder inszenieren 13 namhafte Genre-Regisseure gut einstündige, in sich abgeschlossene Episoden. Erneut dabei ist Stuart Gordon („From Beyond“), der sich entgegen seines Faibles für H.P. Lovecraft – aus dem auch sein Beitrag zur ersten Staffel („Dreams in the Witch House“) hervorging – dem Werk Edgar Allen Poes widmet. Mit „The Pit and the Pendulum“ orientierte sich Gordon bereits am klassischen Literaten. Sein neuerlicher Beitrag zur TV-Reihe verbindet Fakt mit Fiktion und zeigt die Entstehungsgeschichte von Poes bekannter Geschichte „The Black Cat“.

Der Schriftsteller selbst, gespielt von Gordons langjährigem Weggefährten Jeffrey Combs („Re-Animator“), wird darin zum Protagonisten. Durch eine Schreibblockade, Alkoholismus und die Schwindsucht seiner geliebten Gattin Virginia („Elyse Levesque, „Normal“) ist auch sein Lebensmut geschwunden. Also flüchtet er sich in Tagträume und Gewaltfantasien. Im schwarzen Kater seiner Frau glaubt er etwas Böses auszumachen. Also lässt er das Tier leiden, sticht ihm ein Auge aus und erhängt es schließlich. Doch bald darauf ist die Samtpfote zurück und stellt die Psyche Poes auf eine harte Bewährungsprobe.

Um das Zeitkolorit des mittleren 19. Jahrhunderts wirksam auf die Mattscheibe zu bringen, kleidet Gordon seine Episode in stimmige Sepia-Bilder. Die Farben wirken blass, die Kolorierung fast schwarz-weiß. Nur Wein und Blut scheinen in leuchtendem Rot. Formal überzeugt der Film, was sich auch an der Maske des Jeffrey Combs zeigt, der mit falscher Nase tatsächlich über eine gewisse Ähnlichkeit mit Edgar Allen Poe verfügt. Weniger ansprechend gestaltet sich die Erzählung, die selbst für die kurze Laufzeit recht breitgetreten und langatmig erscheint.

Gerade im Anfangsdrittel muss mit kleineren Schocks das Interesse an der historischen Spekulation aufrecht erhalten werden. Also erwürgt Poe im Geiste einen Zeitungsverleger und Virginia beginnt das Interieur mit Blut zu besudeln. Dazwischen finden sich vom vermeintlichen Tod bis zum Kanarienvogel Querverweise auf das Werk Poes. Die aber wirken mehr lose eingeworfen, als dass sie sich subtil in die Geschichte schmiegen könnten. Am Ende serviert Gordon eine garstige Schädelspaltung und verabschiedet sich in ein absehbares Ende. Schauspieler und Ausstattung überzeugen. Nur mit der Handlung hapert es gewaltig. Eine leider vertane Chance.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

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