Masters of Horror: Sounds Like (S. 2/Ep. 4) (USA/CDN 2006)

mohsoundslikeDie „Masters of Horror“ gehen in die zweite Runde. Wieder inszenieren 13 namhafte Genre-Regisseure gut einstündige, in sich abgeschlossene Episoden. Erstmals dabei ist Brad Anderson, der mit „Sounds Like“ an sein bemerkenswertes Psycho-Drama „The Machinist“ anknüpft. Der Horror gastiert dabei nur auf einem hinteren Rang, wenn die Stimmung auch konstant auf die Aufrüttelung der Eingeweide pocht. Wieder geht es um das Absonderliche im Alltäglichen. Den Fabrikarbeiter ersetzt der graue Büroangestellte. Doch auch dessen Wahrnehmung wird auf eine harte Probe gestellt.

Larry Pearce (Chris Bauer, „Flags of Our Fathers“) leitet die telefonische Serviceabteilung eines IT-Unternehmens. Er überwacht seine Kollegen, indem er Kundenanrufe mithört und sie unterbindet, sofern der Ton des Mitarbeiters den angemessenen Bereich verlässt. Larrys feines Gehör ist sein Kapital. Doch gerade das macht sein Leben bald zur Qual. Nach dem plötzlichen Tod seines Sohnes nämlich verändert sich seine Wahrnehmung. Beiläufige Geräusche, das Tropfen des Wasserhahns, eine Fliege auf der Fensterscheibe, nimmt er verstärkt wahr. Da sich sein Zustand stetig verschlechtert und der Drang nach Ruhe sein Gemüt belastet, verlangt die Situation nach drastischen Lösungsansätzen.

Früh ist erkennbar, wohin Anderson die Geschichte lenkt. Die eindringliche, fast poetische Schlussszene wird damit vorhersehbar, in ihrer Wirkung aber nicht weiter getrübt. Wohl aber der Vorlauf, der verschiedene Situationen aneinanderreiht, die das Dilemma der Hauptfigur verdeutlichen. Wenn sich aufs Autodach prasselnder Regen in die Fanfare des Weltuntergangs verwandelt, laufen die Soundtechniker – wie auch Darsteller Bauer – zu Hochform auf. Nur wirkt die Verknüpfung dem Wahnsinn entgegen strebender Klangexplosionen zu redundant, um über die gesamte Länge zu fesseln. Nicht ganz ausgereift und doch eine der besten Episoden dieser Staffel.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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