Masters of Horror: Fair Haired Child (S. 1/Ep. 9) (USA/CDN 2006)

mohfairhairedchild„Masters of Horror“ ist eine 13-teilige, fürs US-Fernsehen produzierte Serie, die an das Prinzip der „Tales From the Crypt“ – hierzulande unter dem Titel „Masters of Horror“ auf Video erschienen – anknüpft. In knapp einstündigen, in sich abgeschlossenen Episoden toben sich namhafte Regisseure wie Joe Dante („Gremlins“), Stuart Gordon („Re-Animator“) oder Larry Cohen („American Monster“) abseits der internationalen Leinwände aus, um dem kommerzialisierten Fach des Horrorfilms neuen Schrecken zu verleihen.

„Fair Haired Child“ ist der Beitrag von William Malone („FearDotCom“). Darin wird Außenseiterin Tara (Lindsay Pulsipher, „Piledriver”) nach der Schule von einem Fremden angefahren, betäubt und verschleppt. Sie erwacht in der abgelegenen Musikschule von Anton (William Samples, „Watchers“) und Judith („Tank Girl” Lori Petty), die Tara ins Kellergewölbe sperren. Dort trifft sie auf Johnny (Jesse Haddock, „Tell Me No Lies“), der im Begriff ist sich zu erhängen. Als Teil eines okkulten Rituals ist beiden ein besonderes Schicksal zugedacht. Dabei muss Tara bald erkennen, dass ihr Leidensgenosse ein düsteres Geheimnis hütet.

Visuell überzeugend und stimmungsvoll inszeniert, hält Malone die Geheimnisse der Geschichte lange genug verborgen, um manchen Schockmoment gut platziert auf den Zuschauer zu entlassen. Das Spiel mit märchenhaften Zügen und Figuren gelingt, wenn die Variation bekannter Geisterstorys auch wenig originell daherkommt. Der im Herzen reinen Jungfrau stehen Charaktere gegenüber, die sich aus Zwiespälten und Zerrissenheit gründen. Für deren Herausarbeitung aber fehlen dem Regisseur die Zeit und die Klasse. Also wird zusehends das Tempo angezogen und eine nach Vorbild morbide Moral aufgetischt. Mit soliden Darstellern und ansehnlichen Computertricks funktioniert die Grusel-Mär bis zum klassischen Finale. Wenig meisterliche, aber doch versiert gestrickte Genrekost.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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