Man Overboard – Passing Ends (2014, Rude Records)

man-overboard-passing-endsWenn der Tag nach emotional weichgespültem Indie-Pop/Pop-Punk verlangt, stehen MAN OVERBOARD bereit. Als Vorgeschmack auf ihr angekündigtes neues Album dient die „Passing Ends“-EP, auf der sie fünf Songs gepackt haben, die, sagen wir es rundheraus, seltsam kalt lassen. Der akustisch angehauchte Opener „Twenty Years“ ist eine belanglose Säuselballade, die Bands mit mehr Eiern in der Hose lediglich als gefühlsbetontes Füllstück einfließen lassen würden. Beim folgenden Titelstück kommt zwar die ganze Instrumentalpalette zum Einsatz, unterdrücken lässt sich das zarte Gähnen aber auch hier nicht.

Damit sollte sich abseits der Teenie-Klientel kaum (mehr) jemand locken lassen. Die Stücke sind zweifelsfrei sauber und mit amtlichem melodischem Gespür umgesetzt. Abseits des kalkulierten Herzerweichens bleibt aber nur weitgehend farbloser Allerwelts-Schmuse-Pop. „Stood Up“ probt die Wiederholung der ersten Nummer und nimmt erst für sich ein, wenn sich der Gesang in mehrstimmiger Ausprägung präsentiert. Die Akustikversion von „Secret Pain“ und das abschließende „For Vince“ machen es nicht eben besser. Die Abstinenz von Ecken und Kanten lassen die EP insgesamt blass erscheinen. Vorfreude auf die kommende Platte wecken MAN OVERBOARD damit wohl nur bei ihren eingefleischten Befürwortern.

Wertung: 4.5 out of 10 stars (4,5 / 10)

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