Männersache (D 2009)

maennersacheMario Barth polarisiert wie kaum ein anderer deutscher Bühnenkomiker. Erst recht seit dem kometenhaften Aufstieg zum Massenphänomen, dessen sensationeller Erfolg sich bereits am Weltrekord messen lässt, anlässlich einer Live-Show 70.000 Fans ins Berliner Olympiastadion gelockt zu haben. Das soll ihm erst mal einer nachmachen. Aber so sicher sich der in geschlechtlichen Verhaltensmustern bewanderte Spaßvogel auch auf der Bühne bewegen mag, ins enge Korsett einer Filmhandlung gezwängt stößt er rasch an seine Grenzen.

„Männersache“ ist, der Titel verrät es, ein Film über Männer, eine Komödie über Freundschaft und (natürlich) die wesentlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Das Skript schrieb Barth mit dem Kollegen Dieter Tappert, besser bekannt als Kunstfigur Paul Panzer. Der spielt den Gerüstbauer Hotte, zugleich bester Freund des erfolglosen Stand Up-Komikers Paul (Barth). Auf die Probe gestellt wird ihre seit Kindertagen bestehende Verbundenheit, als Paul die Gunst des Publikums durch detailreiche Berichte aus dem Leben von Hotte und Freundin Susi (Anja Kling, „Wo ist Fred?“) gewinnt.

Mit altbackenem Humor (jaja, die Brüllkäfer) und einem dramaturgischen Unterbau, der vor lauter Harmlosigkeit jedem Heinz Ehrhardt-Schwank zur Konkurrenz reifen könnte, versuchen sich Barth und Tappert am gespielten Witz in Filmlänge. Dazu schlüpfen die beiden in allerhand Verkleidungen, sei es als runzlige Oma, Mafiosi oder polnischer Hilfsarbeiter. Tappert überrascht durchaus mit darstellerischen Qualitäten, spielt neben dem eintönig kaspernden Barth aber spürbar nur die zweite Geige.

Verschenkt wirken auch die prominenten Gastauftritte, wobei Jürgen Vogel („Die Welle“) und Rapper Sido immerhin durch Selbstironie glänzen dürfen. Als Ganzes ist „Männersache“ zu unausgegoren, im Detail wirken Witz und Wendungen zu flach. Ein zwielichtiger Manager (Michael Brandner, „Ossi‘s Eleven“) nimmt Paul unter seine Fittiche, der ihm zu Kopfe steigende Ruhm forciert zusätzliche Konflikte mit dem Vater (Michael Gwisdek, „Elementarteilchen“). Doch so spärlich die Pointen mit Barth und Bart auch sitzen mögen, wer ins Olympiastadion gestürmt ist, wird sich wohl auch an dieser schalen Kalauerparade ergötzen können.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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