Madman (USA 1981)

madmanEine Lagerfeuergeschichte und ihre Folgen für Leib und Leben: „Madman“ Marz, kaltblütiger Mörder von Frau und Kindern, entschwand dem Strang, nachdem der örtliche Lynchmob seinem Dasein ein jähes Ende bereitet hatte. Jahre später kommt dem monströsen Killer eine in der Nachbarschaft biwackierende Urlaubsgemeinschaft gerade recht. Den Wahrheitsgehalt der Schauermär falsch einschätzend, plärrt ein unbedarftes Balg seinen Namen in den Wald. Folglich verheißt die subjektiv durchs Unterholz schleichende Kamera ebenso wenig Gutes, wie die rasch schwindende Zahl der Betreuer.

Natürlich folgt Joe Giannones einzige Arbeit als Regisseur den gängigen Genreregeln nicht anspringender Autos und allein durch die Dunkelheit stapfender Opfergaben. Im Gegenzug aber erfreut das unsinnige Spektakel den Genrefreund mit ansprechend kurzem Vorlauf, solidem Spannungsbogen und grober Härte. Die Dialoge sind jenseits geistreicher Konversation angesiedelt und doch weniger dämlich, als es bei den meisten Artgenossen der Fall wäre. Allerdings strapaziert nicht nur die sattsam dunkle Atmosphäre das Nervenkostüm, sondern auch die von schmalziger Popmusik unterlegte Badesequenz.

Der gelungene Abklatsch von „Freitag der 13.“ bietet kurzweiliges Sterben für Anfänger und Fortgeschrittene. Eine plausible Handlung sucht man vergebens, dafür gerät die Figurenzeichnung vergleichsweise überzeugend. Die schauspielerischen Darbietungen – unter anderem kämpft Gaylen Ross („Zombie – Dawn of the Dead“) um physischen Fortbestand – verbleiben in passablen Weiten, gerade weil kaum ein Akteur lange Spielzeit für sich beanspruchen kann. Zum Klassiker reicht es für „Madman“ nicht, ein überdurchschnittlicher Slasherfilm ist er trotzdem geworden.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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