Lifeforce – Die tödliche Bedrohung (GB 1983)

lifeforceDie Energie-Vampire aus dem All lockten Tobe Hooper ins englische Königreich. Dort drehte der durch „Texas Chainsaw Massacre“ und „Poltergeist“ zu Weltruhm gelangte Regisseur Mitte der Achtziger „Lifeforce“, ein kauziges Fantasy-Spektakel mit apokalyptischer Note. Das beginnt in den Weiten des Weltalls, wo sich eine Forschercrew an die Erkundung des Halleschen Kometen macht. In dessen Schweif stößt man auf ein Raumschiff, dehydrierte Riesenfledermäuse und drei noch knackige Menschenwesen, die zur besseren Lagerhaltung in gläsernen Behältnissen ruhen.

Kurzerhand packt man die Funde zur Stillung des Wissensdurstes ein und ward nicht mehr gesehen. Ein weiteres Shuttle kann nur mehr die Leichen der Astronauten, dafür aber die schadlos konservierten Findlinge bergen. Deren einziges Weibchen, gespielt von der nur selten bekleideten Mathilda May („Der Schakal“), erwacht auf Erden zu neuem Leben und verwandelt ihre Opfer in knochige Pappkameraden. Durch heftige Küsse saugt sie Lebensenergie in sich auf und verdammt die Ausgelaugten nach kurzer Ruhephase selbst zum lebenswichtig unappetitlichen Verlangen.

Peter Firth („Amistad“), Frank Finlay („Der längste Tag“) und der bald dazu stoßende Steve Railsback („Helter Skelter“), unverhofft letzter Überlebender der ersten Raummission, versuchen der rasch flüchtigen Grazie Einhalt zu gebieten. Die breitet ihren Fluch weiter aus und ist mehr noch in der Lage, ihren Geist in immer neue Körper zu transferieren. Das fällt nur durch Railsbacks Zutun auf, scheint er seit der Begegnung im All doch mit der gefährlichen Brut verbunden. Bei der Jagd außer Acht lässt man die Möglichkeit weiterer Opfer. In Londons Straßen bricht schon bald die Hölle los.

Der muntere Genremix gibt sich recht geschwätzig, fährt aber ausreichend Spezialeffekte auf, um das verhaltene Tempo mit Schauwerten auszugleichen. Zur Darstellerriege stößt auch „Star Trek: The Next Generation“-Kapitän Patrick Stewart, der sich aber bald in Wohlgefallen und Blutsuppe auflöst. Am Drehbuch schrieb „Alien“-Autor Dan O´Bannon mit, was die Nachvollziehbarkeit des herrlich sinnfreien Horror-Murks aber nur bedingt steigert. Der Film macht Spaß, selbst wenn all die vom Himmel regnenden Ungereimtheiten bis zum offenen Finale akutes Stirnrunzeln hervorrufen. So bleibt es bei kuriosem, leider nicht vollends ersprießlichem B-Futter.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

scroll to top