Lemuria – Pebble (2011, Bridge Nine Records)

lemuria-pebbleWie jetzt, kein Hardcore? Im instrumentalen Fundus der Bands auf Bridge 9 Records würde man ein Glockenspiel wohl nicht erwarten. Aber LEMURIA entsprechen auch nicht der Erwartungshaltung, die man der Erfahrung nach an ein Output des Labels adressieren würde. Im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern der Bridge 9-Familie hat sich das Duo aus New York nicht der Wucht und der Aggression verschrieben, sondern einem oft reduziert wirkenden Blick auf den Indie-Rock der späten Neunziger.

Zarte Erinnerungen an Lo-Fi-Combos wie THE ANNIVERSARY oder auch SUPERCHUNK dürfen werden wach. Auch ihnen gemahnt die betont raue Produktion J Robbins‘ (TEXAS IS THE REASON), der die subtil melodieverliebten Stücke für eine Atmosphäre sorgen lässt, die den Konzerträumen der kleinen Clubs Tribut zu zollen scheint. Die gefühlvolle Note wird durch männlich-weibliche Gesangswechsel bestärkt, die den unterschwellig melancholischen Charakter im Raum stehen lassen, ohne dass die schnörkellose Instrumentierung zwingend von ihm ergriffen werden müsste.

LEMURIA‘s Labeldebüt „Pebble“ ist eine wunderbare Platte, die ihr Heil nicht in unverzüglich greifenden Ohrwürmern, sondern sich langsam entfaltenden Powerpop-Perlen sucht. Wer von Bridge 9 zwingend Hardcore erwartet, wird zwangsläufig enttäuscht zurückbleiben. Hoch anzurechnen ist den Betreibern um Chris Wrenn aber einmal mehr das feine Gespür für herausragende Bands. Allein dafür ein dickes Dankeschön!

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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