Knuckle Puck – While I Stay Secluded (2014, Rude Records)

knuckle-puck-while-i-stay-secludedDer Pop-Punk hat nur noch selten Rotz in der Nase. In der Hauptsache gibt er sich glatt und gezähmt, ohne kreischende Höhen in der Stimme und erst recht ohne Sound mit Schrabbelanklang. Eine durchaus sympathische Ausnahme sind KNUCKLE PUCK aus Chicago, die auf ihrer EP „While I Stay Secluded“ THE WONDER YEARS nachstellen und überbordendem Weichzeichner mit rockigem Schmiss und stattlichem Tempo begegnen. Dafür steht stellvertretend der zweite Track „Oak Street“, der fast wirkt wie eine (dezent) angepasste Version von TITLE FIGHT.

Das halbe Dutzend Songs geht gut nach vorn und suhlt sich dankbarerweise nicht in aufgesetzten Gefühlsbädern. Für ein vielseitiges Stimmungsbild wird die Geschwindigkeit immer wieder gedrosselt. Dann schweifen die Melodien in Richtung Indie-Rock ab. Das große Plus von KNUCKLE PUCK aber ist, dass sich die Jungs nicht allein auf die Wirkung einnehmender Refrains verlassen. Ihre Nummern wirken mehr als Gesamtkonstrukt und unterlaufen die gängige Entladung in hymnenhaft kalkulierten Höhepunkten. Der ganz große Wurf ist „While I Stay Secluded“ damit nicht. Aber zumindest für die überschaubare Dauer dieser EP sorgt die Band für eine Gefälligkeit, zu der Kollegen wie NEW FOUND GLORY höchstens noch live imstande scheinen.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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