Killer Crocodile 2 – Die Mörderbestie (I/USA 1990)

killercrocodile2Kurz nachdem Schnappi in „Killer Crocodile“ den rotierenden Außerbordmotor zu schmecken bekam, servierte Fabrizio De Angelis („Thunder 1-3“) eine Finalszene mit schlüpf-bereitem Kroko-Nachwuchs. Diese Steilvorlage für eine Fortsetzung verwandelte an seiner Statt Giannetto De Rossi („Cy-Warrior“), der auch gleich am Drehbuch mitschrieb und die Tricks besorgte. Die Fortsetzung wurde annähernd zeitgleich mit dem Vorläufer gedreht, so dass Produzent De Angelis den Sparfuchs geben und neben manchem Darsteller auch die Attrappe der Bestie zweitverwerten konnte.

Und so kommt es, dass beide Filme im Grunde auf die gleiche rudimentäre Geschichte zurückgreifen. Es ist derselbe Sumpf, in dem einige Handlanger in gemütlicher Freizeitkleidung Atommüll versenken, derselbe Auftakt, bei dem von einem Urlauberpärchen die weibliche Hälfte den Löffel reichen darf, kurzum dieselbe (olle) Kamelle. Eine Einstellung des durchs Unterholz tapsenden Plastik-Reptils wird gleich aus dem ersten Teil recycelt. Es soll nicht die letzte bleiben.

Eine Steigerung gibt es unter De Rossi aber dennoch zu verzeichnen, sind Szenen und Dialoge doch noch beknackter – man beachte allein den Auftritt des Autoknackers – und die Krokodil-Modelle noch unbeweglicher, als es im (aus Sicht des Trash-Connaisseurs) bereits denkwürdigen Original der Fall gewesen war. Obwohl das ja eigentlich mehr ein dummdreistes Plagiat war. Aber genug davon. Im Sumpf will ein windiger Investor eine Hotelanlage eröffnen und gaukelt der Öffentlichkeit das große Reinemachen vor. Ein Journalist stößt auf die verstrahlte Wahrheit, bezahlt die Entdeckung aber mit seinem Leben.

Nun ist es an Kollegin Lisa (Debra Karr, „Dark Night“) der Sache nachzugehen. Auftritt Kevin (Anthony Crenna, „Predator 2“), dem unerschütterlichen (äh) Helden aus dem Vorgängerfilm. Der schwelgt erst einmal, 85 Minuten Film füllen sich schließlich nicht von allein, ausgiebig in Erinnerungen, was das Szenenwiderkäuen erheblich ankurbelt. Danach paktiert er mit dem altbekannten Sumpfjäger Joe (Ennio Girolami, „The Last Jaws“), der aber schon bald das Zeitliche segnet. So ist es allein an Kevin und Lisa, der Bestie den Garaus zu machen.

„Killer Crocodile 2 – Die Mörder-Bestie“ ist ein Heidenspaß, sofern Anspruch und Großhirn konsequent unterversorgt bleiben. Spätestens im Finale bleibt dann kein Äuglein mehr trocken, wenn Kevin und Krokodil beim fröhlichen Planschen durch Kleinmodelle ersetzt werden. Gratis obendrauf gibt es reichlich subjektive Kaperfahrten mit dem Riesen-Reptil und Riz Ortolanis („Cannibal Holocaust“) bereits bekannter Abklatsch des „Weißen Hai“-Scores. Tier-Horror zum schlapplachen also – das war sicher nicht intendiert, verfehlt seine Wirkung aber garantiert nicht.

Wertung: 3 out of 10 stars (3 / 10)

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