K-20: Die Legende der schwarzen Maske (J 2008)

k-20-die-legende-der-schwarzen-maskeOb Helden oder Schurken, die Maske macht den übernatürlichen Recken. Das war schon bei Meisterverbrecher „Fantomas“ so, der scheinbar jede Identität annehmen konnte und sich trickreich aller Überführungsbestrebungen widersetzte. Eine ähnliche Ausgangssituation findet sich in Shimako Satos („Eko Eko Azarak“) stark bebildertem Fantasy-Abenteuer „K-20: Die Legende der schwarzen Maske“. Nur mit dem Erzählfluss hapert es. Erwachsene Kindsköpfe sollten sich von solchen Lappalien aber nicht den Spaß am ideenreich gestalteten Entwurf einer alternativen Realität verderben lassen.

Japan, 1949: Der Zweite Weltkrieg hat nie stattgefunden, die Hauptstadt ist zur (retro-)futuristischen Megalopolis gediehen. In dieser hält der maskierte Dieb K-20 die Polizei – und insbesondere den populären Chefermittler Akechi (Tôru Nakamura, „2009 – Lost Memories“) – in Atem. In diese Auseinandersetzung gerät Zirkusakrobat Endo (Takeshi Kaneshiro, „House of Flying Daggers“), der, als er von einem Unbekannten angeheuert wird, Fotos der Verlobungszeremonie von Akechi und der Baroness Yoko (Takako Matsu, „The Hidden Blade“) zu schießen, irrtümlich für den gesuchten Verbrecher gehalten wird.

Unterschlupf findet er beim alternden Straßendieb Genji (Jun Kunimura, „The Last Princess“), der ihm beim Beweis seiner Unschuld (und der Optimierung seiner Fähigkeiten) zur Seite steht. Verzwickt wird die Situation, als Endo die von K-20 bedrängte Yoko rettet und ihr über die soziale Klassenzugehörigkeit hinweg näher kommt. Sie scheint der Schlüssel zur Lagerstätte einer Tesla-Apparatur mit immenser Zerstörungskraft zu sein, deren Geheimnis in Pieter Brueghels Gemälde „Turmbau zu Babel“ verborgen ist. Mit Akechis Hilfe versucht Endo dem wendigen Phantom eine Falle zu stellen.

Mit prächtiger Optik und dosierter, vom französischen Parkour-Sport beeinflusster Action macht die in aller Gemütsruhe ausgebreitete Geschichte Eindruck. Im Innehalten des Tempos findet Regisseurin Sato, die So Kitamuras Roman selbst in ein Skript verwandelte, ausreichend Momente für die Kontrastierung gesellschaftlicher Schichten und die Legitimation des Klassenkampfes. So entspinnt sich eine dezent gedehnte, familiengerecht aufbereitete und von bombastischen Orchester-Themen umspielte „The Shadow“-Variante, die nicht vollends ausgefeilt wirkt, aber bereits der zahlreichen (computergenerierten) Schauwerte wegen beständig unterhält.

Wertung: 6 out of 10 stars (6 / 10)

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