K-19 – Showdown in der Tiefe (USA/GB/D 2002)

k-19Im Jahre 1961 spitzt sich die Lage im Kalten Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion zu, da beide Parteien Atomwaffen en Masse produzieren und um nicht ganz hinter den Amerikanern hinterherzulaufen, schicken die Russen etwas überhastet ihr erstes Atom-U-Boot ins Rennen. Nachdem der eigentliche Kapitän Polenin (Liam Neeson) im Vorfeld die Tauglichkeit des U-Bootes während eines Testdurchgangs in Frage gestellt hatte, wird ihm von oberster Stelle der dem System treue Vastrikow (Harrison Ford) vor die Nase gesetzt. Auf See klappen die durchgeführten Tests dann alle nach Vorschrift. Doch nach einiger Zeit gibt es einen Unfall im Reaktor und es bleibt der Mannschaft nur wenig Zeit, eine Katastrophe abzuwenden. Denn eine Explosion, die Nato-Boden erreichen würde, hätte den Dritten Weltkrieg zur Folge.

Regisseurin Kathryn Bigelow („Strange Days“) greift hier erstmals ein sehr heißes und wahres Thema an, welches seinerzeit die Eskalation des Kalten Krieges hätte bedeuten können. Leider jedoch ist der Stoff nicht packend genug umgesetzt und Bigelow greift zu oft in die übliche Klischee-Kiste derartiger U-Boot-Abenteuer. So ist der Konflikt von Neeson und Ford von Beginn an abzusehen und auch solche überflüssigen Szenen wie Tieftauchen bis zum kritischen Punkt dürften keinen mehr vom Hocker hauen. Dafür kann man jedoch über die Ausstattung nicht meckern, denn an größtmöglicher Authenzität wurde nicht gespart und so bekommt man einen guten Eindruck, wie es damals wirklich unter dem Meeresspiegel den Soldaten ergangen ist. Auch die Hilflosigkeit gegenüber der damals neuen Atomkraft sorgt in der zweiten Hälfte des Films für den ein oder anderen Lichtblick und zeigt die Ängste der Mannschaft ganz gut.

Harrison Ford spielt O.K., aber aus seiner Rolle hätte man definitiv mehr machen können. Da wurde nicht das ganze Potenzial ausgeschöpft. Sein Co-Star Liam Neeson schlägt ihn da um Längen und kann seinem Charakter deutlich mehr Tiefe verleihen. Leider war es das auch schon, denn ansonsten gibt es die üblichen Kameradschafts- und Loyalitätsansprachen, die für solche Filme typisch sind und gerade der Schluss ist dann schon wieder unter aller Kanone. Darüberhinaus ist der Film mit knapp zweieinhalb Stunden deutlich zu lang und zieht sich phasenweise doch recht erheblich. Leider hat Bigelow zu wenig von ihrem Talent, welches sie unbestrittenerweise besitzt, in „K-19 – Showdown in der Tiefe“ gezeigt und einen Standard-Streifen in typischer Manier inszeniert. Schade, denn das Thema hätte es durchaus verdient gehabt etwas packender umgesetzt zu werden.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

 

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