Joy Ride – Spritztour (USA 2001)

joy-ride-walkerDer amerikanische Regisseur John Dahl schien bisher abonniert auf stilvolle Neuauflagen klassischer Noir-Themen. Bereits sein 1989 entstandenes Regiedebüt „Kill Me Again“ mit Val Kilmer, Joanne Whaley und Michael Madsen gab hier die Richtung vor. Von der wichen später auch der kultverdächtige „Red Rock West“ oder auch der actionlastigere Thriller „Unforgettable“, seinem schwächsten Film, kaum ab. Für seinen jüngsten Streich „Joy Ride“ reduzierte Dahl das Genre des Thrillers auf eine sehr schlichte Ebene, verzichtete auf jedwede Subtilität und erreichte trotzdem ein gutes Spannungsmaß, indem der Filmemacher die Idee aus Steven Spielbergs Frühwerk „Duell“ aus dem Jahre 1973 aufgriff.

Die beiden Brüder Lewis (Paul Walker, „Eine wie keine“) und Fuller (Steve Zahn, „Suburbia“) vertreiben sich auf der langen Fahrt zu Lewis‘ Freundin Venna (Leelee Sobieski, „Deep Impact“) die Zeit damit, einen Trucker namens Rusty Nails zu verarsche. Mit Frauenstimme versprechen sie dem ahnungslosen Brummifahrer eine heiße Liebesnacht in einem Motel. Später dann belauschen Lewis und Fuller vom Nebenraum aus die Reaktion von Rusty Nails, als der statt eines heissen Ficks wider Erwarten einen grantigen alten Kerl in besagtem Zimmer vorfindet. Die Aktion endet mit dem gewaltsamen Ableben des betagten Mannes und bildet den Anfang einer schweißtreibenden Hetzjagd auf die Teenies.

Geradlinig inszeniert und einzig auf Spannungserzeugung abzielend, überzeugt „Joy Ride“ gerade aufgrund seines minimalistischen Konzepts, dass vom fiesen Bösewicht über die gesamte Länge des Film lediglich die raue Stimme preisgibt. Sicherlich ist die Idee aufgewärmt und nicht zwingend originell, aber das will der Streifen auch nicht sein. Vielmehr präsentiert John Dahl einen kurzweiligen Thriller mit ansprechender Besetzung, bei der die Nachwuchsstars einen durchweg zufriedenstellenden Eindruck hinterlassen. Alles in allem ein ungewöhnlich konventioneller Dahl, jedoch nicht minder unterhaltsam als seine früheren Werke, der darüber hinaus mit unverbrauchten Jungmimen aufwarten kann und durch Spannung und Tempo zu überzeugen weiß.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

scroll to top