Jaws in Japan (J 2009)

psychosharkAchtung, Etikettenschwindel! Wo „Jaws in Japan“ (oder alternativ „Psycho Shark“) draufsteht, ist nicht automatisch auch ein Hai drin. Na gut, als absurder Schlusspunkt hüpft ein schlecht animierter Riesenkillerfisch aus dem Meer, die kaugummizähen 70 Minuten Vorlauf allerdings spotten wahrlich jeder Beschreibung. Aber sei es drum, hier soll es schließlich um eine Besprechung besagten Filmes gehen, da kommt man als beflissener Schreiberling zumindest um ein paar halbherzig aus der Tastatur geschüttelten Worte kaum herum.

Was Regisseur John Hijiri mit seinem No Budget-Genre-Crossover präsentiert, fußt anfänglich im Found Footage-Grusel und arbeitet sich anschließend am Thriller nach Serienmörder-Bauart ab, bis am Ende bar jeden Zusammenhangs binnen Sekunden der Tier-Horror gestriffen wird. Los geht es mit leicht beschürzten japanischen Jungschauspielerinnen, die sich dabei filmen, wie sie halbnackt im Ozean herumtollen und neben belanglosen Freundschaftsbekundungen die Wohlformung ihrer Körper wertschätzen („Booby Squeeze“!). Das schindet höchstens Laufzeit, verfügt sonst allerdings über keinerlei Mehrwert. Irgendwann hält Furcht Einzug und das Band bricht ab. Am Hai, so viel sei verraten, liegt es nicht.

Die beiden Freundinnen Miki (Nonami Takizawa) und Mai (Airi Nakajima) finden in ihrem Hotelzimmer bald darauf jenes Video und während sich Zweitgenannte auf einen Flirt mit einem einheimischen Jüngling einlässt, sichtet die Urlaubsgenossin die zurückgelassenen Aufnahmen. Damit wird auch der Zuschauer, sofern er vor lauter Ereignislosigkeit nicht längst das Weite gesucht hat, in billiger Heimvideooptik über den Verbleib der drei Badenixen vom Anfang aufgeklärt. Inhaltlich jedoch herrscht gähnende Leere. Junge Mädels filmen sich beim Duschen oder anderweitigem Banalitätenballett, wobei als einziger Perspektivwechsel der Blick über Mikis Schulter beim Sichten des Bandes herhalten muss.

„Jaws in Japan“ ist ein Vakuum, eine leere Blase ohne jeden Reiz. Denn natürlich ist klar, dass, wenn der in Titel und Covermotiv sein Unwesen treibende Hai schon nicht zur Ferienvermiesung ausholt, jener mit Mai anbandelnde Lokal-Romeo arges im Schilde führen muss. So folgt ein bisschen verzichtbares Thriller-Geplänkel, ehe der Raubfisch dann schlussendlich immerhin für einen unfreiwilligen „Hallo-wach“-Lacher sorgt. Das taugt nicht erst unterm Strich überhaupt nichts und verschreckt selbst abgebrühte Alles-Seher. Vor allem, weil die Weisheit, dass es doch irgendwie immer noch eine Spur schlechter geht, hier einmal mehr auf eine verdammt harte Probe gestellt wird. Da hilft auch kein „Booby Squeeze“.

Wertung: 1 out of 10 stars (1 / 10)

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