Jamies Elsewhere – Guidebook for Sinners Turned Saints (2008, Victory Records)

jamies-elsewhere-guidebook-for-sinners-turned-saintsMan könnte JAMIES ELSEWHERE unterstellen, mit ihrer Version des zeitgenössischen Screamo genau jenen Geschwulst zu füttern, der Victory Records in den letzten Jahren bis zur Belanglosigkeit zerfressen hat. Andererseits könnte man natürlich auch auf die gefällige Mischung aus Indie und Post-Hardcore verweisen, den die Jungs aus Sacramento auf ihrem Labeleinstand „Guidebook for Sinners Turned Saints“ präsentieren. Tatsächlich mag das Attribut „gefällig“ den Kern treffend abbilden. Die zuvor attestierte Belanglosigkeit lässt sich damit jedoch nicht entkräften.

Die bekannte Formel fordert am Mikro das emotionale Wechselbad, respektive den Wandel zwischen butterweichem Singsang und markerschütterndem Geschrei. Da fangen die Probleme auch diesmal an. Die Oberhand gewinnenden Säuselparts sind in der Stimmlage so hoch angesiedelt, dass sie nahezu keimfrei simple Gefühlsregungen zwischen kokettem Augenaufschlag und „Och wie niedlich“-Geschmachte verbinden. Instrumental kommt das abgeschmackte Emo-Keyboard zum tragen, das in kalkulierter Kontrastierung zum kurzfristigen Geballer Vielseitigkeit suggerieren soll. Gänzlich schlecht ist das sicher nicht, dafür aber derart weichgespült, dass man sich vor lauter Zucker glatt die Zähne putzen möchte.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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