Itchy – All We Know (2017, Uncle M)

Das mit dem Erwachsen werden ist so eine Sache. Kaum wird eine „Jugendsünde“ aus dem Bandnamen verbannt, wird man gleich seriös(er) oder erwachsen(er) wahrgenommen. Dabei haben ITCHY – so der neue, verkürzte Name der drei Herren aus Eislingen an der Fils – zuvor bereits sechs Studioalben veröffentlicht. Die musikalische Entwicklung und Veränderung begann im Grunde sowieso schon vor einigen Jahren. Gleichzeitig blieben sie immer die alten, sympathischen Spaßvögel von nebenan. Ungeachtet dessen, ob man ihre Musik nun mag oder nicht, verstehen sie ihr Handwerk und präsentieren sich seit Jahren vor allem als famose Entertainer.

Und unterhalten soll natürlich auch ihr siebtes Album „All We Know“. Eigentlich können sie sogar ihre anderen Alben und Songs alle in die Tonne hauen, denn das Album reicht für künftige Live-Bespassungen locker aus und deckt alle Facetten ab, die man gemeinhin auf Konzerten beobachten kann. „Nothing“ ist eine feine Rocknummer, bei der Stillstehen nicht erlaubt ist. „Black“ zeigt dann die ganze Bandbreite von ITCHY. Neben Synthies und Riffs, die man seit den frühen H-BLOCKX nicht mehr gehört hat, gibt es obendrauf noch einen hymnischen Refrain. „Before You Go“ dürfte selbst Brit-Rock Anhängern gefallen, während „Danger“ wieder etwas für die wilderen Momente ist. Feuerzeuge dürfen dagegen bei „Fall Apart“ hervorgeholt werden.

„All We Know“ ist das bislang vielfältigste Album der Band. Ob allerdings etwas länger davon hängen bleibt, ist eine andere Sache. Manche Songs klingen schlichtweg beliebig oder austauschbar (bspw. „Keep It Real“). Für ihre Konzerte ist das jedoch irrelevant. Da sind sie ohnehin am besten und da spielt es auch keine Rolle, ob den Songs Tiefgang fehlt oder diese bisweilen arg gewollt auf Eingängigkeit getrimmt wurden. Man kann ihnen ohnehin nicht böse sein.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

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