It.Is.Imperative / Ampools – Split (2008, DIY)

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Regionale Subkultur kann so schön sein. Dafür braucht es nur Bands wie IT.IS.IMPERATIVE oder AMPOOLS in der Nachbarschaft. Okay, was bei den erstgenannten Berlinern noch relativ leicht fällt, gestaltet sich im Falle der nachfolgenden Mannen aus Besançon schon komplizierter. Aber auch Frankreich liegt ja praktisch irgendwo in der Nachbarschaft, schließlich wird die Welt in Zeiten der Globalisierung zum Dorf. Oder so ähnlich. Beide Bands jedenfalls haben sich für eine Split-EP (auf Vinyl!) zusammengefunden, zu der sie jeweils vier Songs beisteuern.

Den Anfang bestreiten die hiesigen Hauptstädter, bei denen mittlerweile ausschließlich in deutscher Sprache geschrien (und sprechgesungen) wird. Diese Treue zur eigenen Dialektik steht ihnen ausgesprochen gut, die Verständlichkeit der Vocals geht im brachialen Tosen der Shouts aber auch ohnehin unter. Daneben aber wird nicht einfach kopflos nach vorn geknüppelt, sondern in zunehmend verspielten und vielschichtigen Melodien offenbart, warum der Post-Hardcore den Underground-Soundtrack der Stunde verkörpert.

Verlieren kann man sich beileibe auch in den klanglichen Sphären der Franzosen, die ihrer Spielart zum Thema aber rustikal treibende Momente zwischen Stoner- und Southern-Rock beimischen. AMPOOLS wirken im Vergleich zu IT.IS.IMPERATIVE darum geradliniger, im Umkehrschluss aber auch weniger komplex. Mitreißen indes können alle Nummern, ohne Lückenbüßer, ohne anbiedernde Alibikeule. Die hervorragende Split unterstreicht eindrucksvoll die Schaffenskraft des DIY jenseits der industrialisierten Konservenpolitik der großen Labels. Abwechslungsreich, musikalisch ausgereift und mit viel Herzblut auf den Weg gebracht – ein echter Geheimtipp!

Wertung: 8 out of 10 stars (8 / 10)

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