Interview mit The Gogets (November 2014)

the-gogets-bandStellt THE GOGETS und die Menschen dahinter doch einleitend kurz vor. 

Hi, ich bin Niki, und habe die Band vor 11 Jahren gemeinsam mit meinem besten Freund Gisi gegründet. Im zarten Alter von 16 Jahren spielten wir unsere erste Show. Schmidl, der Drummer, stieß 2008 zur Band, und Cheez an der Gitarre schlussendlich 2010.

Laut Promo-Info habt ihr lange vor Veröffentlichung eures aktuellen Albums „Gained Noise“ für internationales Aufsehen gesorgt und weit über die Grenzen eurer Heimat hinaus Konzerte gespielt. Was ist dran an den Vorschusslorbeeren?

Es ging alles relativ schnell. Ein Jahr nach Gründung spielten wir die ersten Auslandsshows in Deutschland, Tschechien und Slowenien. Daraufhin ergab sich die Chance, hier in Österreich mit namenhaften Bands zu spielen. 2005 spielten wir dann eine Tour in Südost-Asien, da waren wir gerade einmal 18. So ging’s eigentlich weiter, bis dann schlussendlich 2010 die Arbeiten am Debüt-Album begannen. Gut Ding will offensichtlich Weile haben.

Stilistisch seid ihr nicht immer leicht zu greifen. Wie beschreibt ihr die Musik von THE GOGETS?

Wir selbst nennen die Musik ‚Gained Noise“. Klare, eingängige Rocksongs könnte man auch dazu sagen. Wir sind uns voll und ganz bewusst, dass wir das Rad nicht neu erfinden. Aber man muss wissen, was man kann, und dies dann optimal umsetzen. Wenn ich Bandbeschreibungen im Internet lese, steht da in jeder 2. Zeile ‚wir machen was ultra-neues’ und auch ‚uns kann man nicht in eine Schublade stecken’. Das ist doch alles Unsinn.

the-gogets-gained-noise„Gained Noise“ ist seit diesem Sommer erhältlich. Wie waren die bisherigen Resonanzen auf die Scheibe?

Wir sind vollauf zufrieden. Unsere Plattenfirma Hamburg Records macht einen tollen Job, wir sind eigentlich seit Release der Platte am 20. Juni kein einziges Wochenende zuhause gewesen. Nächste Woche geht’s nach Italien auf Tour. Ende des Jahres supporten wir die großartigen MARATHONMANN aus München auf ihrer Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Wir können nur zufrieden sein.

Sogar der Metal Hammer hat unsere Platte gelobt. Das heißt was!

Mit welchen Themen setzt ihr euch textlich auseinander?

Freundschaft, Zweifel, Aufstieg, Fall, Selbstreflexion. Wir sind keine politische Band (was nicht heißen soll, dass uns politische Themen nicht am Herzen liegen). Aber wir verarbeiten diese nicht in den Texten. Das sollen andere Bands machen.

Zu den Songs „Gained Noise“ und „Better Safe Than Sorry“ habt ihr Videoclips gedreht – für euch großer Spaß oder eher notwendiges Übel, um eure Musik über verschiedene Kanäle zu verbreiten?  

Videodrehs sind einerseits eine sehr lustige Sache. Wir haben mächtig Spaß daran. Viele Menschen, die dann die Clips sehen, können sich das vielleicht nicht vorstellen, aber so ein Video zu drehen bedeutet auch mächtig viel Arbeit. Wenn man denselben Song 4729 mal spielt, kann das schon an die Substanz gehen. Wenn man aber dann das Endprodukt sieht, weiß man, wofür man gearbeitet hat. Übrigens, zum Song „Captain“ haben wir auch noch ein Video abgedreht. Wann das kommt, bleibt noch unser kleines Geheimnis.

In den letzten Monaten habt ihr viele Shows im deutschsprachigen Raum gespielt, nicht wenige davon als Support für namhafte Bands. Was war euer bisheriges Highlight?

Das Highlight dieses Sommers… mhhmm, schwierige Frage. Es ist immer wieder toll, mit unseren Labelkollegen von ZSK zu spielen, da die nicht nur klasse Musik machen, sondern auch gerne mal einen mit uns trinken. Wir spielen richtig gerne auf den dicken Festivals, weil es da im Backstage immer die leckersten Sachen gibt und die Shows auch toll sind. Bochum Total war diesen Sommer auch richtig gut, wir spielten da mit MARATHONMANN (Vorfreude auf die Tour!), und das Stadtfest ist einfach großartig, weil ganz Bochum auf den Beinen ist. Wutzrock in Hamburg war auch großartig. Außerdem haben wir zum ersten Mal mit ITCHY POOPZKID gespielt, die ja in Deutschland eine richtige Nummer sind. Geile Band!

the-gogets-band-2Bei eurem Auftritt im Vorprogramm von LAGWAGON in Köln fielen die Publikumsreaktionen eher verhalten aus. Wie schwer ist es, die Zuschauer davon zu überzeugen, sich abseits der etablierten Formationen auch auf unbekanntere Bands einzulassen?

Ich denke, wir passen musikalisch einfach nicht zu LAGWAGON. Obwohl ich die Band großartig finde, denke ich, dass die meisten Leute wirklich nur LAGWAGON sehen wollten. Außerdem war das ein Dienstag, da ist das Publikum immer generell verhaltener. Eine Woche nach der Show durften wir in Prag PAPA ROACH supporten. Da passten wir als Support wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge – ein Wahnsinnskonzert. Mal so, mal so. Solang man alles gibt, wird man immer neue Fans dazugewinnen!

Vor kurzem habt ihr in Russland getourt. Welche Eindrücke boten sich euch dort?

Unfassbar. Wir hätten nie mit so einer Publikumsreaktion gerechnet. Über VK, dem russischen Pendant zu Facebook, hat sich unser Album rasant verbreitet und die Menschen singen lauthals bei den Shows mit. Eine der Russland-Shows war sogar ausverkauft. Besser kann‘s nicht laufen. Wir wollen auf jeden Fall zurück und haben auch schon eine Einladung für 2015.

Sind Auswirkungen des Krieges in der Ukraine für euch spürbar?

Nicht wirklich. Die jungen Russinnen und Russen sind dennoch sehr bedacht, wie die Handlungen Russlands im (europäischen) Ausland wahrgenommen werden und sind sich der brisanten Lage bewusst. Wir wurden oft gefragt, was wir von Putins Vorgehen in der Ukraine halten. Dort, wo wir tourten, war zum Glück nichts vom Krieg zu spüren – sonst hätten wir die Tour gecancelled, da ich es als unethisch betrachte, in einer Krisenregion zu spielen.

Im Dezember begleitet ihr (wie erwähnt) MARATHONMANN auf deren Tour. Welche Erwartungen knüpft ihr an die kommenden Auftritte?

Wir haben die Jungs diesen Sommer kennengelernt und waren sofort auf einer Wellenlänge. Wir verfolgen den Werdegang der Band gespannt und merken, wie ihre Fancommunity immer weiter wächst. Mal sehen, wie das im Dezember aussieht, aber ich glaube, dass die Fans von Marathonmann THE GOGETS gut aufnehmen und in ihr Herz schließen werden.

Welche Pläne habt ihr für 2015?

Touren, touren, touren, und natürlich an einer neuen Platte schreiben. Die soll 2016 in den Startlöchern stehen!

Und auch die abschließenden Worte sollen euch gehören:

Gebt uns euer Like auf www.facebook.com/thegogets, bestellt euch ein paar schicke Shirts im Online-Shop, kommt zu den Konzerten und ganz wichtig, zieht euch unsre Videoclips rein! Danke! Grüße, Niki

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