Infestation (USA 2009)

infestation-2009„Even post-apocalypse, I’m the drunk asshole.“ – Cooper

Das Problem bei vielen Monsterfilmen ist der Einstieg. Wenn die Gesamtlaufzeit die Marke von 90 Minuten nur selten überschreitet, erweist sich die Investition des ersten Drittels in Vorgeschichte und Milieuschilderung oft als fatale Bremse. Eine sympathische Ausnahme ist die Horror-Komödie „Infestation“, mit der Autor und Regisseur Kyle Rankin die Apokalypse einläutet. Der Einstieg beschränkt sich auf die knappe Vorstellung von Cooper (Christopher Marquette, „Fanboys“), einem ambitionslosen Twenty-Something, der wegen seiner laxen Arbeitseinstellung prompt gefeuert wird.

Einen markerschütternden Schrei später fallen er und seine Kollegen bewusstlos zu Boden. Tage vergehen, bis Cooper, eingesponnen in einen Kokon, erwacht. Noch bevor er sich über die neuen Zustände wundern kann, wird er von einem riesenhaften Käfer attackiert. Nachdem er das hartnäckige Insekt abschütteln konnte, befreien er und Sara (Brooke Nevin, „The 4400“), die zuvor von ihm geweckte Tochter seiner Chefin, weitere Leidensgenossen. Schnell dünkt die unbequeme Erkenntnis, dass die krabbelnde (und fliegende) Gefahr die gesamte Region überrannt hat. Als Ausweg bleibt nur die Flucht.

Wie es überhaupt zu der Katastrophe kommen konnte, lässt Rankin offen. Ohne Vorgeplänkel wirft er den Zuschauer mit dem liebenswerten Verlierertypen Cooper in ein humoriges Alptraumszenario zwischen „Arac Attack“ und „Zombieland“. Jeder Witz trifft das Ziel während der folgenden Odyssee zwar nicht, dafür sorgen das hohe Tempo, makabre Ideen und gute Tricks mit dosiertem CGI-Einsatz für kurzweiligen Überlebenskampf. In den greift auch Ray Wise („Reaper“) als Coopers dominanter Vater Ethan ein. Im Bunker des ehemaligen Berufssoldaten erhofft sich die Gruppe Schutz. Bis Sara von einem fliegenden Insekt ins Nest der monströsen Brut verschleppt wird.

Der Handlungsverlauf mitsamt finaler Attacke auf den Bau der Rieseninsekten gibt sich weitgehend vorhersehbar, was im Geiste des B-Films aber kein wirkliches Manko bedeutet. Die ausschnitthafte Fokussierung bei Land und Leuten erweist sich in der Schlusssequenz gar als cleverer Schachzug, schließlich schreit das finale Fragezeichen der Überlebenden regelrecht nach einer Fortsetzung, die das Gesehene in einen breiteren Kontext rückt. Maßstäbe setzt die actionreich rasante Farce sicher nicht. Mit Albernheit, Blut und grotesken Mensch-Käfer-Hybriden ist aber für ausreichend einnehmenden Schabernack gesorgt.

Wertung: 6.5 out of 10 stars (6,5 / 10)

 

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