Hooligans 2 – Stand Your Ground (USA 2009)

hooligans-2-stand-your-groundMit Lexi Alexanders „Hooligans“ zeigte sich Frodo-Darsteller Elijah Wood von seiner harten Seite, wobei das Portrait gewaltbereiter englischer Fußballfans nur bedingt funktionierte. Rein namentlich lässt „Hooligans 2 – Stand Your Ground“ auf ein Sequel schließen, mit dem Erstling hat dieser Film bis auf ein paar Querverweise jedoch reichlich wenig zu tun. Genauso wenig wie mit einer Portraitierung der Hooligan-Kultur. Dies hier ist lediglich ein stinknormaler Knastfilm mit allen üblichen Klischees, in dem sich ausnahmsweise mal Hooligans gegenüberstehen und um das Recht des Stärkeren kämpfen.

Zahlreiche Scharmützel forderten ihren Preis, nun ist es Zeit für den West Ham Hooligan Dave (Ross McCall) mit zwei seiner Kumpels dem Alltag vorübergehend Adieu zu sagen. In ihrer neuen „Heimat“ sehen sie sich gleich mit der Anhängerschaft des verhassten Konkurrenten Millwall konfrontiert, mit deren Anführer Big Marc (Graham McTavish) noch einiges zu klären ist. Denn schließlich war Big Marc es, der einen Freund von Dave tötete. Erste Konfrontationen lassen nicht lange auf sich warten. Da das Gefängnis jedoch hoffnungslos überfüllt ist, ordnet der Haftleiter ein Fußballspiel an, in dem die beiden Gruppierungen gegeneinander um die Freiheit spielen.

Fehlte es „Hooligans“ seinerzeit an Tiefgang und einer distanzierten Betrachtungsweise, so schert sich Regisseur Jesse V. Johnson („The Butcher“) nicht mal im Ansatz darum, seinem Film eine ernsthafte Note zu verpassen. Eine kritische und authentische Darstellung der englischen Hooligan-Szene darf man auch hier nicht erwarten, denn der Film hangelt sich schlichtweg von Prügelei zu Prügelei. Diese finden ausschließlich im Gefängnis statt, so dass es der letzte „Knast Fighter“ auch gut und gern getan hätte. Das uninspirierte Gekloppe hat zudem keinerlei Anschauungswert, es sei denn, man steht auf grobschlächtige Keilereien, blutige Gesichter und markige Sprüche.

Das ideenlose Skript wurde durch hinlänglich bekannte Knast-Klischees erweitert. Kriminelle Machenschaften der Insaßen, korrupte Aufseher und die üblichen Rivalitäten runden das völlig überflüssige Geschehen ab. Auch in die Darsteller – allenfalls Ross McCall („Hooligans“) sticht ansatzweise heraus – und Dialoge sollte man keine großen Hoffnungen stecken, denn wie der ganze Film, so pendelt sich auch dies in den Niederungen drittklassiger Videothekenkost ein. Einzig der ein oder andere Nebendarsteller sorgt für ein Aha-Erlebnis. So ist nach längerer Zeit mal wieder der deutsche B-Exportschlager Matthias Hues („Dark Angel“) zu sehen, der zwar kein einziges Wort sprechen darf, dafür aber im Showdown ein Tor zum Sieg beisteuern darf. Und auch Jerry Trimble („Karate Tiger 5 – König der Kickboxer“) dürfte Martial Arts Fans durchaus bekannt vorkommen, dessen Wirkungskreis allerdings auch merklich klein ausfällt.

Unterm Strich ist „Hooligans 2 – Stand Your Ground“ ein sehr ernüchternder Film, der wegen seines Titels aber wohl mehr Publikum ziehen wird als er verdient hätte. Plumpe Prügelorgien mit einem hohen Gewaltlevel reichen als Unterhaltung einfach nicht aus.

Wertung: 2 out of 10 stars (2 / 10)

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