Hollow Man II (USA 2006)

hollow-man-2Für den Videomarkt gedrehte Fortsetzungen namhafter Kinofilme sind ein einträgliches Geschäft für die produzierenden Studios. Die dem Titel anhaftende Erwartungshaltung lockt das Publikum – nicht selten in die Falle der Qualitätslosigkeit. Paul Verhoeven, dessen interstellare Schlachtplatte „Starship Troopers“ bereits Opfer eines schundigen Nachklapps für den Verleih wurde, drehte mit „Hollow Man“ (2000) eines seiner schwächsten Werke. Der Fantasy-Thriller variierte leidlich ausgegoren das klassische Thema des Unsichtbaren und überzeugte einzig bei den Computertricks. Dem späten Nachzügler hielt Verhoeven die Treue, zumindest in Position des ausführenden Produzenten.

Doch es ist weniger sein Name, der die Hoffnung auf anspruchslose Solidität erhält, sondern der des Autors Joel Soisson. Für Dimension Films schrieb er Aufgüsse unter anderem für „Mimic“, „Hellraiser“ und „God’s Army“. Vereinzelt nahm er auch auf dem Regiestuhl Platz. Klasse versprühen die von ihm verfassten Filme nicht, dafür verfügen sie über moderaten Unterhaltungswert. „Hollow Man II“ setzt diese Tradition fort. Im Mittelpunkt steht abermals ein fehlgeschlagenes Versuchsprojekt, diesmal schemenhaft verkörpert von Christian Slater („Alone in the Dark“). Als unsichtbarer Supersoldat tritt er das Erbe von Kevin Bacon an, der in Teil eins die Schattenseiten der Körperlosigkeit, Wahnsinn und Gewaltbereitschaft, zu spüren bekam.

Um sein Überleben zu sichern benötigt der durchsichtige Killer ein spezielles Serum. Der Zugang dazu führt über die Biologin Maggie Dalton (Laura Regan, „They“). Die Regierung benutzt sie als Köder, um das flüchtige Versuchsobjekt zu fassen. Für die anrückende Spezialeinheit gipfelt der Einsatz in ein Fiasko, für eine junge Polizistin bedeutet er den Tod. Ihr Partner Frank Turner (Peter Facinelli, „The Scorpion King“) verhilft Maggie zur Flucht – gejagt vom Militär, gehetzt vom transparenten Wahnsinnigen. Der einzige Ausweg scheint der Selbstversuch mit dem Elixier der Unsichtbarkeit. Ein Zweikampf der körpermanipulierten Kontrahenten scheint unumstößlich.

Nach einem stimmigen Auftakt kehrt rasch budgetbedingte Routine ein. Die Flucht von Cop und Biologin birgt ihre Durststrecken, der Film trotz atmosphärischer Momente keine echte Spannung. Regisseur Claudio Fäh („Coronado“) dirigiert die simple Geschichte akzeptabel wie arm an Höhepunkten einem vorhersehbaren Finale entgegen. Die Schauspieler agieren solide, die Effekte sind ansehnlich geraten. Allerdings muss den Machern die gleiche Fahrlässigkeit attestiert werden wie denen des Vorgängers: Statt der Unberechenbarkeit des Szenarios Raum zu schaffen, beschränkt sich der Plot auf Flucht und Gegenwehr der Hauptfiguren. Der hohle Mann wird zum Chargen degradiert, sein zweiter Filmeinsatz zur unterdurchschnittlichen Thriller-Kost.

Wertung: 4 out of 10 stars (4 / 10)

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