High Crimes – Im Netz der Lügen (USA 2002)

high-crimesEs scheint eine perfekte Beziehung zu sein. Eine attraktive, selbstbewusste Anwältin und ein gutaussehender ehemaliger Elitesoldat. Sie planen ein Baby zu bekommen, um ihr Glück zu vervollkommnen. Der Zeitpunkt scheint nahe zu perfekt. Doch die Idylle trügt. Claire (Ashley Judd, „Doppelmord“) und ihr Mann Tom (Jim Caviezel, „Der schmale Grat“) werden von einer Spezialeinheit der Polizei unerwartet überwältigt und der Traum von Harmonie und Glück zerplatzt wie eine Seifenblase. Tom wird beschuldigt, einem Massaker von 1988 in El Salvador beigewohnt und nebenbei neun Zivilisten ermordet zu haben. Er soll sich vor einem Militärgericht verantworten und wird inhaftiert. Für Claire ein Schock, denn sie lebte in völliger Unwissenheit über seine wahre Identität.

Da Claire Anwältin ist, übernimmt sie seine Verteidigung, doch die rauhen Sitten des Militärs lassen sie ins Wanken geraten. So sucht sie bei einem der besten Anwälte Beistand. Die Sache hat allerdings einen Haken. Denn der Jurist, der von niemand geringerem als Morgan Freeman („Erbarmungslos“) verkörpert wird, ist ein ehemaliger Alkoholiker, der seinen Ruf weg hat. Claire glaubt trotzdem an die Unschuld ihres Mannes und zusammen mit jenem Charlie Grimes will sie auch dem Militärgericht beweisen, dass Tom unschuldig ist. Im Laufe der Verhandlung kommen immer mehr Fakten zusammen, die Claire als entlastend für Tom empfindet. Das Militär gibt sich jedoch größte Mühe, ihr das Leben auf dem Stützpunkt und die Recherche zu erschweren.  Da taucht unerwartet ein Mann auf, der in El Salvador dabei war und die Dinge ins rechte Licht rücken kann.

„High Crimes” beginnt vielversprechend. Morgan Freeman und Ashley Judd spielen ihre Rollen so, wie man es von ihnen erwartet. Doch hat man nicht genug von attraktiven Anwältinnen mit Meg Ryan-Frisuren und Klischees von Ex-Alkoholikern, die wider Erwarten brillieren? Möchte man andauernd Geschichten sehen, in denen die hübsche Frau vom Randgruppenmenschen enttäuscht wird und seine gute Kombinationsgabe ihr am Ende das Leben rettet und sie Freunde werden? Die Anwältin, die so pfiffig ist und alles, auch in den schlimmsten Situationen, mit Klasse durchsteht. Der Jurist, der mit seinem Motorrad lässig in Lederkluft über den Stützpunkt rollt und sich seiner Sache so sicher ist, dass er sogar nach einmaligem Alkoholgenuss, für den Fall versteht sich, nicht wirklich rückfällig wird und ebenfalls die Dinge im Auge behält.

Dem Film fehlt es in entscheidenden Szenen an Logik. Manche Schlussfolgerungen lassen sich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Doch eines muss man Regisseur Carl Franklin („Teufel in Blau“) lassen, eine gewisse Spannung baut er durch die Vielzahl an Wendungen auf. Für Fans von Gerichtsfilmen sehenswert, für alle anderen doch eher das Altbekannte.

Wertung: 5 out of 10 stars (5 / 10)

 

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