Hierophant – Peste (2014, Bridge Nine Records)

hierophant-pesteManchmal reicht der Hardcore allein einfach nicht mehr aus. Dann bleibt nur der Blick über den Tellerrand und die Zuwendung zu extremeren musikalischen Spielarten. Auf ihrem dritten Album, dem bereits zweiten über Bridge Nine Records, geben ihm HIEROPHANT Death-Metal bei. Das Resultat hört auf den Namen „Peste“ und veranschlagt für 10 Songs gerade einmal 20 Minuten – wobei das finale „Inferno“ davon schon fast ein Viertel für sich beansprucht. Was das bedeutet ist Vollgas. Unerbittlichkeit und Vollgas. Dass auf dieser Platte wenig Raum für positive Impulse bleibt, macht bereits das abgründige gezeichnete Artwork deutlich. Von Titeln wie „Sadismo“, „Paranoia“ oder „Egoismo“ einmal ganz zu schweigen.

Die meist verschwindend kurzen Brecher gehen unmittelbar ineinander über, so dass die Italiener ihrer Hörerschaft keine Verschnaufpause gönnen. Technisch auf hohem Niveau, mit heftigen, nur vereinzelt in Richtung Doom strebenden Gitarren, stoßen sie das Tor zur Hölle auf. Das barsche Geschrei bleibt dabei ebenso freudlos wie die Instrumentierung. „Peste“ ist ein Mahlstrom, in dem das (dezent) Hardcore-lastige „Masochismo“ sowie das gedehntere und langsamere, darüber aber nicht weniger hasserfüllt eröffnete „Inferno“ für einen Hauch von Abwechslung sorgen. Ein schönes Musikwerk bieten HIEROPHANT nicht, dafür aber eines, das in seiner abgrundtiefen Schwärze beeindruckt und zugleich die Ohren malträtiert.

Wertung: 7 out of 10 stars (7 / 10)

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